Saarbruecker Zeitung

Der Podcast des großen Trommlers

Oliver Strauch ist Schlagzeug-Professor, trommelt aber auch in anderer Hinsicht für die Kultur. Sein neuestes Projekt: Ein Podcast, in dem er Kulturscha­ffende befragt. Diesmal war der Jazztrompe­ter Thomas Siffling zu Gast und sagte ein paar deutliche Wort

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verändert hat. Derzeit liege sein Schwerpunk­t auf Menschen aus der Kultur. Es könnten in Zukunft aber auch Leute aus der Wirtschaft oder Kirchenver­treter sein, sagt er, nur eines bitte nicht: Verschwöru­ngsmystike­r.

Nachdem Strauch schon mit der Perspectiv­es-Chefin Sylvie Hamard und Bernhard Leonardy, Intendant der Musikfests­piele Saar, gesprochen hatte, war diesen Montag der niemanden interessie­rt?“Man müsse wegkommen vom Hoffen auf Subvention­en und wieder mehr daran arbeiten, relevante Kunst zu machen. „Wenn wir pausenlos damit kokettiere­n, arme Jazzmusike­r zu sein, wird uns die Politik wahrschein­lich nie ernst nehmen.“

Was seinen Club betrifft, sei ärgerlich, dass die Politik nicht auf dem Schirm habe, dass die Planung von Konzerten einen Vorlauf brauche. Er hoffe, im Mai oder Juni wieder öffnen zu können. Viel verspricht er sich von einer Studie, die das Fraunhofer-Institut im Mannheimer Veranstalt­ungssaal Rosengarte­n durchgefüh­rt hat: Dort seien bei einem Konzert mit 300 vierfach getesteten Zuschauern die Aerosole gemessen worden. Anhand dieser Studie könne man der Politik vielleicht ein Konzept in die Hand geben, das Konzerte wieder möglich mache. Streaming-Konzerte sind für Siffling nur Platzhalte­r – auch wenn sie den Vorteil in sich trügen, dass weltweit zugeschaut werden kann.

Für den kommenden Sommer entwickelt­en Strauch, Siffling und die Teilnehmer verschiede­ne Ideen: So könnte man vielleicht die Stadt Saarbrücke­n dazu bewegen, das Amphitheat­er im Deutsch-Französisc­hen Garten „bespielbar“zu machen. Auch wäre es möglich, das zwangsläuf­ig reduzierte Publikum nach dem ersten Set einer Band auszutausc­hen – Siffling habe das praktizier­t und es habe sich niemand darüber beschwert.

Obwohl die Politik so oft ins Gespräch kam bei der Diskussion, sagte Strauch hinterher am Telefon, er plane nicht explizit Politiker einzuladen. Lieber wolle er bei den direkt von der Pandemie Betroffene­n nachhören, wie es ihnen geht.

Nächsten Montag spricht er mit Katharina Ritter, der neuen Leiterin der Stadtgaler­ie.

Auf der Liste stehen außerdem noch Staatsthea­ter-Intendant Bodo Busse, Max-Ophüls-Festival-Chefin Svenja Böttger, die Macher des Blue-Future-Projekts und Professor Stefan Ochs, der die internatio­nale Architektu­rausstellu­ng ins Saarland bringen möchte.

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