Schalke zerlegt sich selbst
Sturzflug in die 2. Liga, Machtkampf in der Führungsetage: Das Bundesliga-Schlusslicht kommt nicht zur Ruhe.
sofort als Sportchef nehmen. „Es muss ein ganz starker Mann her. Ich glaube, dass Rangnick das ist“, äußerte Fischer: „Er hat Kontakte und genießt höchsten Respekt. Aber ich weiß nicht, ob er sich das antut.“
Mittlerweile hat Buchta, der offenbar den Leipziger Markus Krösche als Kandidaten auf dem Zettel hatte, offiziell Kontakt zu Rangnick aufgenommen. Für Fischer wäre Rangnick „auf jeden Fall“der Richtige, um nach dem Abstieg den Neuaufbau zu gestalten.
„Aber er muss die richtigen Voraussetzungen vorfinden. Wenn überhaupt kein Geld da ist, wird es auch für ihn schwer“, meinte der Schalker Rekordtorjäger mit Blick auf die Verbindlichkeiten in Höhe von 240 Millionen Euro. Die internen Streitigkeiten ärgern Fischer: „Jetzt stehen wir wieder in schlechtem Licht da.“
Buchta hatte sich zuvor in einem Interview über das Vorgehen empört: „Man muss sich das einfach mal vorstellen: Da hat eine nicht-legitimierte Gruppe mit Rangnick gesprochen und ihm im Namen des Vereins ein Angebot gemacht. Das ist ein klarer Verstoß gegen ordnungsund satzungsgemäße Abläufe und gegen die Absprachen, die wir im Aufsichtsrat haben.“
Buchta und Co. hatten Rangnick zunächst nicht angesprochen. „Weil wir meinten, wir könnten ihm nicht die Rahmenbedingungen bieten, wie er sie in Leipzig und Hoffenheim hatte“, berichtete der Rechtsanwalt. Drei Mitglieder der Gruppe, so Buchta, wollten im Sommer in den Aufsichtsrat gewählt werden. Es gehe um Wahlkampf.
Eine Krise so existenzbedrohend wie jetzt hat Asamaoh auf Schalke noch nicht erlebt. „Ich bin lange dabei, aber eine Situation, wie wir gerade durchleben, kenne ich nicht“, gab er zu: „Das nimmt mich mit.“
Seine sportliche Expertise hat der Aufsichtsrat nicht erfragt. Ob er in der nächsten Saison seinen aktuellen Posten behalten darf, weiß er noch nicht. In die Planungen für die 2. Liga ist er bisher nicht eingebunden. Er kann nur sagen: „Bisher ist noch kein Spieler gekommen und hat gesagt: Ey, Asa, ich will weg. Den würde ich auch auffressen.“
Mehr Kompetenz könnte die Vereinsführung gut gebrauchen, meint Fischer: „Es waren lange keine Experten da, es wurde Geld verbrannt – für Spieler, die bei Weitem nicht das gebracht haben, was man erwartet hat.“