Bayern bangen um kranken Neuer
Rekordmeister nimmt vor Rückspiel gegen Lazio Dampf aus den Flick-Spekulationen.
(dpa/sid) Der drohende Ausfall von Kapitän Manuel Neuer drängte die Nationalmannschafts-Spekulationen um Hansi Flick erst mal in den Hintergrund. Bei der Einsatzchance des erkälteten Fußball-Nationaltorwarts hielt sich der Trainer des FC Bayern ebenso zurück wie in der spannenden und von Karl-Heinz Rummenigge abgesteckten Zukunftsfrage. „Ich habe alles zu diesem Thema gesagt, was ich zu sagen haben“, bekräftigte Flick am Tag vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Lazio Rom. Er wisse, „dass das Interesse groß ist“, sagte der 56-Jährige, „aber bei mir hat sich nichts geändert“.
Vorstandschef Rummenigge hatte verdeutlicht, dass die in München gerade erst begonnene Flick-Ära über den Sommer hinaus unbedingt fortgesetzt werden soll. Angesichts der sportlich geringen Brisanz nach dem 4:1-Sieg in Rom wäre ein Ausfall von Neuer und des angeschlagenen Finalsieg-Torschützen Kingsley Coman an diesem Mittwoch (21 Uhr/ Sky) im Rückspiel gut zu verkraften.
„Wir müssen noch abwarten, hoffen aber, dass sie dabei sind“, sagte Flick.
Eine Neuer-Pause würde Sommer-Neuzugang Alexander Nübel etwas mehr der begehrten Spielpraxis bringen. Bislang durfte der 24-Jährige im DFB-Pokal gegen den 1. FC Düren (3:0) und in der Champions League gegen Atlético Madrid (1:1) ran, als die Rekord-Siegesserie der Münchner in Europa endete.
Deutlich hatte sich Rummenigge zuvor in der Flick-Frage festgelegt. Man wäre „ja verrückt“, wenn man den Sixpack-Erfolgscoach vorzeitig gehen ließe. Dabei hatte Rummenigge auf „Rechte als auch Pflichten“hingewiesen, die der bis 2023 datierte Vertrag beinhalte – und das angekündigte Vorgehen des DFB in der Bundestrainer-Suche goutiert.
„Ich finde den Entschluss des DFB seriös und korrekt, keinen Trainer zu kontaktieren, der vertraglich über den 30. Juni 2021 hinaus gebunden ist“, sagte Rummenigge. Erst mal haben die Bayern damit Dampf aus der Debatte genommen. Und Zeit gewonnen, auch um sich mit möglichen Notfallplänen zu befassen.
Flick wäre im Fall der Fälle am Zug. Der langjährige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, der im Sommer aufhört, wollte aber lieber über Lazio als über DFB-Spekulationen reden. „Wir müssen auf der Hut sein“, warnte Flick, dessen Bayern seit 18 Spielen (17 Siege) in der Königsklasse unbesiegt sind.