Handballer vor XXL-Saisonendspurt
Auf die Bundesligisten warten zum Teil weit über 20 Spiele bis Ende Juni.
(sid) Alfred Gislason ist in Sorge. Beim Blick auf den XXL-Endspurt der Bundesliga brummt selbst dem hartgesottenen Bundestrainer der Kopf. „Ich kann nur hoffen, dass sich keiner verletzt“, sagt Gislason mit ernster Miene. Die Beunruhigung des Isländers ist verständlich. Denn ab diesem Mittwoch starten die Clubs in ihren rekordverdächtigen Saison-Endspurt. Titelverteidiger THW Kiel hat bis zum Ende der Spielzeit im Juni noch 23 Spiele vor sich – allein in der Liga.
Für die meisten Vereine beginnt nach der kräftezehrenden Länderspielwoche mit drei Spielen an drei
Tagen jetzt erst die Rückrunde. Die SG Flensburg-Handewitt hat wie Kiel nicht einmal die Hälfte aller Spieltage absolviert, wenn sie am Mittwoch als ärgster THW-Widersacher im Meisterkampf gegen den Bergischen HC auf die lange Saison-Zielgerade einbiegt.
Die Liga, die zuletzt viel Rücksicht auf die Nationalmannschaft genommen hatte, wird alles daran setzen, ihr Programm irgendwie durchzubekommen. Doch wie momentan über allem schwebt auch über dem Handball weiterhin das Damoklesschwert namens Corona. Spielraum für weitere Verzögerungen
bleibt praktisch keiner. Zumal mit der Champions League, die Anfang April mit den Achtelfinal-Spielen in ihre heiße Phase startet, und der EM-Qualifikation der Nationalmannschaften weitere Events fest terminiert sind.
Das Programm hat es in sich. Schafft es Champions-League-Sieger Kiel erneut ins Final Four der Königsklasse, stehen die Zebras bis Ende Juni noch in sage und schreibe 29 Pflichtspielen auf dem Feld, auch auf die Flensburger warten noch bis zu 26 Partien. „Ich hoffe, dass wir alle gesund bleiben“, sagte Flensburgs Kreisläufer Johannes Golla.