Saarbruecker Zeitung

SVE ist im Derby gegen den FCH Favorit

Das Saarderby gegen den FC Homburg wird für die SV Elversberg im Titelkampf der Regionalli­ga richtungwe­isend.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Kai Klankert, Stefan Regel

Im Saar-Derby der Fußball-Regionalli­ga Südwest empfängt die SV Elversberg an diesem Samstag den FC Homburg. Während der FCH abgeschlag­en im Mittelfeld liegt, braucht die favorisier­te SVE im Aufstiegsr­ennen drei Punkte.

Saarderby-Zeit im Stadion an der Kaiserlind­e in Elversberg. An diesem Samstag (14 Uhr) empfängt die SV Elversberg den FC Homburg. Und wie immer, wenn diese beiden Teams aufeinande­rtreffen, geht es um mehr als nur um Gewinnen und Verlieren. Wer ist hinter dem 1. FC Saarbrücke­n die Nummer zwei im Land? Augenschei­nlich ist es die SVE, die verbittert um den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga kämpft, während der FC Homburg mit dem neuen Trainer Timo Wenzel schon für die kommende Saison plant.

Zudem scheinen die Homburger so etwas wie ein Auffangbec­ken geworden zu sein für die Spieler, die in Elversberg keine große Rolle mehr spielen. Aktuell ist es Thomas Gösweiner, der erst vor wenigen Wochen von der SVE zum FCH wechselte. Davor waren es Spieler wie Sebastian Wolf, Chadli Amri, Marc Gallego, Christian Grimm, Nico Zimmermann, Angelo Vaccaro, oder Sven Sellentin. Und umgekehrt? Maurice Neubauer war im Sommer 2020 der erste Spieler überhaupt, der von Homburg nach Elversberg ging. „Diese Dinge interessie­ren mich nicht wirklich. Ich freue mich darauf, die alten Kollegen wieder zu treffen. Wir haben zur Zeit einen Lauf und wollen das Spiel gewinnen“, sagt Neubauer.

Die SVE ist der Favorit – und steht auch unter Druck. Bei einer Niederlage könnte Tabellenfü­hrer SC Freiburg II den Abstand zu den Elversberg­ern auf zwölf Punkte vergrößern. Verlieren die Freiburger das zeitgleich stattfinde­nde Spitzenspi­el bei den Offenbache­r Kickers, die SVE gewinnt gegen den FCH und das Nachholspi­el am Dienstag

gegen Eintracht Stadtallen­dorf, dann könnten es Mitte nächster Woche auch nur drei Punkte Rückstand auf die Tabellensp­itze sein. Es könnte also im Titelkampf durchaus ein richtungwe­isendes Wochenende werden für die SVE.

„Ich glaube, diese Rechenspie­lchen gibt es jedes Jahr. Ich halte davon nichts. Wir liegen sehr gut im Rennen, spielen aktuell guten Fußball, und es sind noch 16 Spiele zu absolviere­n“, sagt SVE-Trainer Horst Steffen. Da der FC Homburg erst ein Spiel unter Trainer Timo Wenzel absolviert hat, bereitet sich Steffen zweigleisi­g vor. „Ich schaue mir

Spiele der Homburger an und Spiele des FC Schweinfur­t, wo Timo Wenzel zuletzt Trainer war. Das Hauptaugen­merk liegt aber auf unserem Spiel“, erläutert der 52-Jährige.

Vier Spiele in Folge hat die SVE zuletzt ohne Gegentor gewonnen. Mit einem erneuten Erfolg ohne Gegentor würden die Elversberg­er einen neuen Vereinsrek­ord in der Regionalli­ga aufstellen. „Wir wollen das Spiel gewinnen – egal wie. Wenn es ein neuer Rekord wird, holen wir ihn natürlich mit, aber viel wichtiger sind die drei Punkte“, sagt SVE-Kapitän Luca Dürholtz. Als sein Team in dieser Saison – es war Mitte Oktober 2020 – einen ähnlichen Lauf hatte, kehrte plötzlich der Schlendria­n ein, Siege wurden leichtfert­ig verschenkt.

„Ich glaube, in einem Derby gibt es keinen Schlendria­n. Außerdem wirkt die Mannschaft aktuell sehr gefestigt“, sagt Steffen. Das sieht auch Kapitän Dürholtz so. „Wir wissen, dass das Derby ein richtungwe­isendes Spiel wird. Wir haben es uns in den letzten Spielen noch mehr zu Herzen genommen, unser eigenes Tor zu verteidige­n. Dadurch sind wir stärker geworden. In der Offensive kriegen wir immer unsere Chancen“, meint der 27-Jährige, der mit sieben Toren in bestechend­er Form ist.

Erstmals in dieser Saison stehen bei der SV Elversberg alle Spieler zur Verfügung. In der vergangene­n Spielzeit gewannen die Homburger einmal mit 3:2. Das Finale des Saarlandpo­kals ging mit 7:6 nach Elfmetersc­hießen an die SVE, die sich auch im Hinspiel der aktuellen Runde durchsetzt­e (2:1). Spannung wird auch diesmal wieder garantiert sein, da beide Trainer offensiv spielen lassen wollen. Die Homburger mit Gösweiner, der mit der SVE noch eine Rechnung offen hat, und die Elversberg­er mit Neubauer, dessen Flanken und Einwürfe von der linken Seite kaum zu verteidige­n sind.

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FOTO: SCHLICHTER Das Saarderby an diesem Samstag zwischen der SV Elversberg und dem FC Homburg verspricht Spannung. Hier duellieren sich im Hinspiel der Elversberg­er Patryk Dragon (rechts) und der Homburger Marco Hingerl.

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