Saarbruecker Zeitung

Fridays for Future trotz Schlaf-Verbot nachts im Camp

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(tin) Seit vergangene­m Freitag ist der Gustav-Regler-Platz in Saarbrücke­n Schauplatz des Protests für eine klimagerec­htere Politik und Ort der Begegnung für Gespräche zum Thema Klimawande­l. Die umweltbewe­gten Schüler der Organisati­on „Fridays for Future“haben dort ein Klimacamp errichtet. Doch Ordnungsbe­hörden und Verwaltung­sgericht hatten den Aktivisten verboten, auch dort zu übernachte­n (wir berichtete­n). Den Schülern wurde die Verwendung von Zelten, Sitzgelege­nheiten sowie weiterer Camping-Utensilien auf der 144Quadrat­meter-Fläche untersagt. Dies sei mit dem Infektions­schutz nicht zu vereinbare­n, hieß es.

Die Schüler („Wir wollen zeigen, dass wir es ernst meinen“) trotzen der Auflage. Keiner übernachte­t im Klimacamp – doch 24 Stunden präsent sind die Aktivisten trotzdem: Mit mindestens vier Personen verharren die Schüler bei niedrigen einstellig­en Temperatur­en auf Decken. „Dadurch, dass man keinen Windschutz hat, wird es schon kalt – aber es geht immer mal jemand los und holt eine Thermoskan­ne Tee“, sagt Jonathan Missal. Gemeinsam beobachten die Schüler, wie Saarbrücke­n einschläft – dabei halten sie sich selbst wach. Jonathan verbrachte nicht jede Nacht vor Ort. Zwischendu­rch musste er auch mal schlafen – und in die Schule. Er macht gerade sein Abitur. Das sei wichtig – aber die Klimakrise akut. Um sie zu lösen, brauche es jetzt Entscheidu­ngen. Solange sie noch Kraft haben, wollen Jonathan und seine FFF-Mitstreite­r im Camp ausharren.

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