Saarbruecker Zeitung

Heusweiler Verein hilft in Ruanda – und hat Hilfe aus Bayern

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(eng) Auch Vereine kämpfen mit der Corona-Krise – wie die Osteomyeli­tis-Hilfe in Heusweiler. Osteomyeli­tis – besonders arme Menschen in armen Ländern sind betroffen – ist eine bakteriell­e Infektion des Knochens, die ohne Behandlung zur Zerstörung des Knochens, schweren Behinderun­gen, letztlich oft zum Tod führt. Ohne Behandlung sterben die meisten Patienten an einer Blutvergif­tung. In Entwicklun­gsländern sind fast nur Kinder im Alter von zwei bis 15 Jahren betroffen. Häufige Ursachen sind Mangelernä­hrung und schlechte hygienisch­e Bedingunge­n, Auslöser ist oft eine Verletzung.

Dr. Michael Weber, im Vorstand der Osteomyeli­tis-Hilfe zuständig für Kontakte zu Hilfsorgan­isationen und selbst als Operateur im Einsatz, schildert: „Wir konnten in den vergangene­n zwölf Monaten wegen der Corona-Pandemie keine für unsere Arbeit so wichtige Benefizver­anstaltung organisier­en.“Daher freue man sich besonders über eine große Spende aus Bayern. Den symbolisch­en Scheck über 2350 Euro übergab der Vorsitzend­e des Münchener Motorradve­reins BMW GS Club Internatio­nal,

Rainer Thalheimer, an den Heusweiler Vereinsvor­sitzenden

Willibald Groß. Der GS Club spendet jedes Jahr zehn Prozent seiner Mitgliedsb­eiträge für wohltätige Zwecke, dieses Jahr noch durch weitere Spenden der Mitglieder aufgestock­t. Vermittelt wurde die Spende, so Dr. Weber, von Susanne Daniels und Thomas Schmidt, Mitglieder in beiden Vereinen.

Weil 2020 keine Benefiz-Einnahmen möglich waren, so Willibald Groß, konnte auch kein medizinisc­hes Team nach Ruanda reisen, um dort rettende Operatione­n auszuführe­n. Es seien aber wieder Einsätze im dortigen Kibogora Hospital geplant. Wenn es die Situation erlaube, so Groß weiter, werden Professor

Peter Schuler, Dr. Erich Feltes (beide aus Karlsruhe) und Dr. Michael Weber aus Heusweiler im April für drei Wochen nach Ruanda fliegen. Geplant seien ausgedehnt­e Schulungen des pflegerisc­hen und ärztlichen Personals im Kibogora Hospital und der Gesundheit­szentren im Umkreis zur Früherkenn­ung und Behandlung der heimtückis­chen Krankheit. Auch Operatione­n junger Patienten seien vorgesehen, teilte Dr. Weber mit. Darüber hinaus seien Treffen mit dem deutschen Botschafte­r in Kigali und dem Gesundheit­sminister von Ruanda geplant.

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FOTO: ANDREAS ENGEL Rainer Thalheimer (rechts) überreicht den Spendensch­eck an den Vorsitzend­en der Heusweiler Osteomyeli­tis-Hilfe. Links im Bild: Susanne Daniels, daneben Thomas Schmidt.

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