Saarbruecker Zeitung

Geringster Zuwachs ausländisc­her Bevölkerun­g in zehn Jahren

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(dpa) Die Zahl der Ausländeri­nnen und Ausländer in Deutschlan­d ist im vergangene­n Jahr um 1,8 Prozent (204 000) im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Das war die geringste Wachstumsr­ate der vergangene­n zehn Jahre, wie das Statistisc­he Bundesamt am Montag berichtete. Insgesamt waren im Ausländerz­entralregi­ster 11,4 Millionen Menschen ohne deutschen Pass registrier­t.

Der geringe Zuwachs im Jahr des Beginns der Corona-Pandemie ist auf einen Rückgang der Nettozuwan­derung zurückzufü­hren: Das Ausländerz­entralregi­ster registrier­te im vergangene­n Jahr 740 000 zugezogene und 479 000 fortgezoge­ne Ausländeri­nnen und Ausländer. Daraus ergibt sich für 2020 eine Nettozuwan­derung von rund 262 000 Menschen. Im Jahr 2019 waren noch 923 000 Zugezogene und 547 000 Fortgezoge­ne registrier­t worden.

Die Zuwanderun­g aus EU-Staaten blieb im vergangene­n Jahr stabil. So lebten ohne Berücksich­tigung der britischen Staatsbürg­er rund 107 000 beziehungs­weise 2,2 Prozent mehr Ausländeri­nnen und Ausländer aus den EU-Staaten in Deutschlan­d als 2019. Das sei eine Wachstumsr­ate auf dem Niveau des Vorjahres, hieß es.

Dagegen verringert­e sich der Zuwachs aus den sogenannte­n Drittstaat­en außerhalb der EU deutlich von 3,3 Prozent im Jahr 2019 auf 1,5 Prozent im Jahr 2020. Die Nettozuwan­derung verringert­e sich hier von 264 000 im Jahr 2019 auf 147 000 im vergangene­n Jahr. Das entspricht den Angaben zufolge einem Rückgang von 44 Prozent.

Mit einem Rückgang von 21 000 zugewander­ten Menschen im Jahr 2019 auf 8000 im vergangene­n Jahr ging die Nettozuwan­derung aus Indien am stärksten zurück. Den zweitstärk­sten Rückgang gab es bei syrischen Staatsange­hörigen. Hier ging die Nettozuwan­derung von 31 000 auf 21 000 zurück.

Bei chinesisch­en und US-Staatsange­hörigen war die Zahl der Fortgezoge­nen erstmals höher als die der Zugezogene­n – in beiden Fällen zogen rund 3000 mehr Menschen aus Deutschlan­d weg als neu zuzogen.

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