Wechsel in Führungsgremien von Deutscher Bank und Commerzbank
(dpa) Die Deutsche Bank verlängert den Vertrag mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing bis April 2026. Zugleich wird das Führungsgremium des größten deutschen Geldhauses zum 1. Mai dieses Jahres deutlich umgebaut, wie der Frankfurter Dax-Konzern am Montag mitteilte.
Sewing gibt die Verantwortung für die Investmentbank und die Unternehmensbank an den bisherigen Transformationsvorstand Fabrizio Campelli ab. Stattdessen übernimmt Sewing den Bereich Personalentwicklung. Dieser soll perspektivisch an den 2020 von der Deutschen Sporthilfe angeheuerten Personalchef Michael Ilgner übergehen, sobald Ilgner wie geplant in den Vorstand aufrückt.
Neu in den Vorstand zieht als zweite Frau Rebecca Short ein. Die bisherige Chefin der Finanzplanung und -steuerung übernimmt von Campelli das Ressort Transformation und ist damit künftig im Vorstand federführend für die Umsetzung der neuen Strategie verantwortlich. Da der bisherige Chief Operating Officer (COO) Frank Kuhnke im Zuge des Vorstandsumbaus die Deutsche Bank verlassen wird, bleibt die Größe des Führungsgremiums mit zehn Mitgliedern unverändert.
Auch die Commerzbank hat eine große Personalsorge weniger: Das Institut will die Spitze des Aufsichtsrates mit dem langjährigen Genossenschaftsbanker Helmut Gottschalk neu besetzen, wie der Frankfurter MDax-Konzern am späten Sonntagabend mitteilte. Mit der Nominierung des 69-Jährigen präsentiert das Institut nicht einmal zwei Wochen nach dem krankheitsbedingten Rückzug von Chefkontrolleur Hans-Jörg Vetter einen Nachfolger. Vetter war erst seit Anfang August im Amt.
Der Aufsichtsrat beschloss den Angaben zufolge, Gottschalk der Commerzbank-Hauptversammlung als neues Mitglied des Kontrollgremiums vorzuschlagen und den ehemaligen Chefkontrolleur der DZ Bank unmittelbar nach seiner Bestellung zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Commerzbank zu wählen.
Die Commerzbank hat turbulente Monate hinter sich. Im Sommer erklärten der damalige Vorstandschef Martin Zielke und der damalige Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann nach harscher Kritik von Investoren ihren Rücktritt - das Geldhaus stürzte in eine Führungskrise.