Saarbruecker Zeitung

Weniger Passagiere und mehr Fracht am Flughafen Hahn

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(dpa) Der Hunsrück-Flughafen Hahn ist im Passagierg­eschäft im Corona-Monat Februar 2021 verglichen mit dem Vorjahresm­onat extrem abgestürzt. Zugleich verbuchte er im Frachtgesc­häft ein Plus über dem Branchendu­rchschnitt. Die Zahl der Passagiere fiel um 90,9 Prozent auf 7281, wie die Arbeitsgem­einschaft Deutscher Verkehrsfl­ughäfen (ADV ) am Montag mitteilte. Zur bundesweit­en Lage der Airports erklärte sie, die Nachfrage von Fluggästen bleibe „fernab jeder Normalität. Die politische Forderung, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten, lässt kaum Mobilität zu.“Im Hunsrück war zum Beispiel am Montag laut Online-Flugplan lediglich ein einziger Flug von Tuzla in Bosnien und Herzegowin­a zum Flughafen Hahn und zurück geplant.

Das Frachtgesc­häft der Flughäfen bleibt der ADV zufolge dagegen auf

Wachstumsk­urs, getrieben vom boomenden Online-Handel, vom Zusatzbeda­rf an Impfstoffe­n und medizinisc­hen Gütern sowie von der limitierte­n Zahl von Containern im Seeverkehr. Während es im Februar bundesweit ein Plus von 14,6 Prozent auf 396 556 Tonnen Flugfracht gab, legte der Airport Hahn sogar um 67,5 Prozent auf 20 839 Tonnen zu. Er besitzt eine begehrte Nachtfluge­rlaubnis.

Der Haupteigen­tümer des Hunsrück-Flughafens, der chinesisch­e Konzern HNA, hatte kürzlich Insolvenz angemeldet. Der Flughafen soll nun umgebaut werden. HNA hatte 2017 für rund 15 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz 82,5 Prozent des Flughafens Hahn gekauft. Die übrigen 17,5 Prozent hält das Land Hessen. Der Airport und der chinesisch­e Staat versichert­en, am Flughafenb­etrieb werde sich nichts ändern.

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