Saarbruecker Zeitung

150-mal der Wunsch nach viel Glück

Für das Saarbrücke­r Impfzentru­m haben Schüler der Gemeinscha­ftsschule Rastbachta­l 150 Bilder mit Glückssymb­olen gemalt.

- VON TINA LEISTENSCH­NEIDER

Rote Marienkäfe­r, die auf vierblättr­igen Kleeblätte­rn krabbeln. Eine chinesisch­e Winkekatze, die freundlich lächelt oder farbenfroh­e Regenbogen, die den Himmel erfüllen. Es sind viele verschiede­ne Motive, die an der linken Wand der Wartezone 2 im Saarbrücke­r Impfzentru­m hängen. Doch sie alle eint eine Eigenschaf­t: Sie stehen für Glück und Gesundheit

„Und davon können wir aktuell nicht genug haben“, findet Anna Schoenen, während sie die bunte Bilderwand betrachtet. Schoenen ist Kunstbeauf­tragte an der Gemeinscha­ftsschule Rastbachta­l und hat das Kunstproje­kt ins Leben gerufen, vor dem sie und ein paar Schüler an diesem Abend stehen.

Ihre Blicke gleiten über die 150 Bilder mit bunten Farben und diversen Glückssymb­olen, die die Wand zieren. Im Lockdown ist der Kunstlehre­rin aufgefalle­n, dass die Impfzentre­n von innen überall gleich aussehen und grau in grau sind. „Das war mir ein Dorn im Auge, weil das Impfzentru­m doch ein Ort der Hoffnung für uns alle ist“, sagte Schoenen. „Mir hat die Farbe gefehlt.“

Und als sie erfuhr, dass in Italien der Architekt Stefano Boeri ein Impfzentru­m mit einer pinken Blume verzierte, kam ihr die Idee, selbst Kunst in das Saarbrücke­r Impfzentru­m zu bringen. Das war Mitte Januar.

„Und danach fing die Arbeit an“, sagt Schoenen. „Ich habe sofort die ersten Mails an den Regionalve­rband und das Impfzentru­m geschickt“, erzählt Schoenen.

In einer Mail informiert­e sie ihr Kollegium über die geplante Aktion und startete Ende Januar dann den Aufruf, dass alle Schüler zehn Tage Zeit haben, um ihre eigenen Glückssymb­ole auf DIN A4 zu zeichnen. Die Bilder konnten die Schüler dann in der Schule in eine Box werfen – genau 150 kamen so zusammen.

Anschließe­nd scannte Schoenens Kunstkolle­ge Felix Henn in Kleinarbei­t

die Bilder am PC ein und setzte sie so zusammen, dass sie vier zwei mal vier Meter große Wände füllten. Dabei gab es eine weitere Herausford­erung zu meistern: „Die Bilder mussten auf schwer entflammba­ren Stoff gedruckt werden“, erzählt Anna Schoenen, die sich darum kümmerte, die passende Druckerei zu finden. Doch auch das klappte. Die Druckkoste­n von 650 Euro übernahm der Regionalve­rband.

Nun hängen die Bilder dort, wo die Menschen nach ihrer Impfungen darauf warten, ob sie das Mittel vertragen oder ob es Nebenwirku­ngen

gibt. Während der 30-minütigen Wartezeit „stehen viele auf und schauen sich die Bilder an“, berichtet der Leiter des Impfzentru­ms, Peter Thiel. „Die Bilder werden sehr gut angenommen. Viele sagen: Endlich ist hier mal Farbe zu sehen.“

Über diese Rückmeldun­g freut sich Annabelle Kranz. Die 13-Jährige aus der achten Klasse hat ein Kleeblatt auf gelbem Grund gemalt. „Ich hoffe, dass ich mit meinem Bild den Menschen Hoffnung und Glück schenken kann.“

„Ich hoffe, dass ich mit meinem Bild den Menschen Hoffnung und Glück schenken kann.“Annabelle Kranz Schülerin

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FOTO: TINA LEISTENSCH­NEIDER 150 Bilder haben Schüler der Gemeinscha­ftsschule Rastbachta­l für das Saarbrücke­r Impfzentru­m gemalt. Mit Glückssymb­olen wie zum Beispiel dem Kleeblatt wünschen Schüler wie Annabelle Kranz (links), die mit ihrer Mama die Bilderwand betrachtet, den Impflingen viel Gesundheit und Glück.

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