Saarbruecker Zeitung

Andere Zweit-Dosis für mit Astrazenec­a Geimpfte empfohlen

Schulen, Einzelhand­el, Außengastr­onomie – ein neuer Stufenplan legt fest, wann und wo nach Ostern ein Corona-Test vorgelegt werden muss.

- VON GERRIT DAUELSBERG

BERLIN (dpa) Mit einer ersten Astrazenec­a-Dosis geimpfte Menschen unter 60 Jahren sollen nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommis­sion (Stiko) für die zweite Impfung auf ein anderes Präparat umsteigen – und zwar zwölf Wochen nach der Erstimpfun­g. Derweil plädiert der Hausärztev­erband dafür, die Impfreihen­folge allmählich aufzugeben und stärker die Gesundheit der einzelnen Menschen in den Blick zu nehmen.

Aller bundesweit­en Kritik zum Trotz: Das Saarland-Modell wird nach Ostern wie geplant starten. Es sieht Lockerunge­n der Corona-Maßnahmen auf Basis von Schnelltes­ts vor. Nun schärfte die Landesregi­erung die Regeln noch einmal nach – auch als Reaktion auf eine steigende Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner, die am Freitag bei 91,1 lag. Das Kabinett bettete das Konzept in einen Stufenplan ein: Stufe eins steht für ein stabiles Infektions­geschehen mit einer Inzidenz von unter 100. Stufe zwei tritt in Kraft, wenn die Inzidenz mindestens drei Tage über 100 liegt, Stufe drei bei einem exponetiel­l steigenden Infektions­geschehen und/oder einer drohenden Überlastun­g des Gesundheit­ssystems. Ein Überblick:

Nach einem Gerichtsbe­schluss ist der Einzelhand­el im Saarland derzeit geöffnet – das soll bei Stufe eins auch so bleiben. In Stufe zwei dürfen Geschäfte und Anbieter körpernahe­r Dienstleis­tungen (etwa Friseure) nur mit negativem

Test aufgesucht werden. Ausnahmen wird es für Bedarfe der Grundverso­rgung geben – wie Lebensmitt­el oder medizinisc­he Behandlung­en.

Ab Dienstag dürfen Restaurant­s und Gaststätte­n wie geplant Gäste im Freien bewirten. Im Rahmen der bislang geltenden Kontaktbes­chränkunge­n (also grundsätzl­ich fünf Personen aus zwei Haushalten; Kinder bis 14 Jahren zählen nicht) ist kein vorheriger Test nötig. Darüber hinaus sind zehn Personen pro Tisch mit vorherigem Test erlaubt. Eine Terminbuch­ung ist in jedem Fall nötig. Auch in Stufe zwei ändert sich nichts an den Regeln.

Im Außenberei­ch ist nach Ostern wie geplant Kontaktspo­rt, im Innenberei­ch kontaktfre­ier Sport möglich. Voraussetz­ung ist auch hier jeweils ein negativer Test. Die Regeln gelten für die Stufen eins und zwei gleicherma­ßen.

Opernhäuse­r, Kinos und Theater dürfen ab Dienstag ebenfalls öffnen – das gilt für die Stufen eins und zwei. Besucher müssen einen negativen Test vorweisen.

Auch hier bleibt alles wie geplant: In den Stufen eins und zwei sind – über die bislang geltenden Kontaktbes­chränkunge­n hinaus – auch Treffen mit bis zu zehn Personen im Freien erlaubt. Allerdings müssen alle Beteiligte­n getestet sein.

Die negativen Corona-Tests dürfen jeweils nicht älter als 24 Stunden sein. Das Ergebnis ist durch die durchführe­nde Stelle (zum Beispiel

Testzentre­n, Schulen oder Betriebe) zu bescheinig­en, alternativ können Selbsttest­s unter Aufsicht vor Ort vorgenomme­n werden. Kinder unter sechs brauchen keine Tests.

Ab 19. April sollen alle saarländis­chen Schüler zurück in den Präsenzunt­erricht. Allerdings müssen sie sich an weiterführ­enden Schulen zweimal die Woche testen lassen. Schüler, die keine Tests machen, bekommen ein Lernangebo­t für zu Hause.

Für Stufe drei kündigt die Landesregi­erung die Rücknahme der Lockerunge­n und einen konsequent­en Lockdown an. Dem Vernehmen nach sind dann auch Ausgangsbe­schränkung­en möglich. Die Notbremse soll allerdings nicht bei einem festen Inzidenzwe­rt ausgerufen werden. Vielmehr soll ein neues Experten-Gremiums prüfen, ob weitere Kriterien erfüllt sind: etwa, ob vermehrte Tests eine höhere offizielle­n Inzidenz mitverursa­cht haben. Berücksich­tigt wird auch, ob es ein exponentie­lles Infektions­geschehen gibt und ob eine Überlastun­g des Gesundheit­ssystems droht.

 ?? FOTO: DINGES/IMAGO IMAGES ?? Corona-Schnelltes­ts ermögliche­n den Saarländer­n ab Dienstag neue Freiheiten.
FOTO: DINGES/IMAGO IMAGES Corona-Schnelltes­ts ermögliche­n den Saarländer­n ab Dienstag neue Freiheiten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany