Saarbruecker Zeitung

Die günstige Alternativ­e unter den SUV-Coupés

Renault schiebt zwischen seine beiden SUVs Kadjar und Koleos das neue SUVCoupé Arkana. Derzeit schätzen viel Käufer ein solches Design.

- VON INGO REUSS BRÜHL

Gegenüber den Premium-Modellen im Segment der SUVCoupés wie BMW X4, Mercedes GLC, Audi Q 3 Sportback oder Cupra Formentor ist der Renault Arkana ein sehr günstiges Angebot. Der Hersteller hat mit dem bulligen Arkana (lat. Arcanum – Geheimnis) eine Klientel im Auge, die kein Problem damit hat, dass es keinen Allradantr­ieb gibt. Produziert wird das SUVCoupé in Korea. Eine einfache Variante auf einer Duster-Plattform wird nach Russland geliefert. Der Arkana ist zunächst nur als 140-PS-Benziner mit Mildhybrid-Technik ab 27 850 Euro erhältlich. Im Juni folgt der Vollhybrid E-Tech 145 und Ende des Jahres der stärkere Mildhybrid TCe 160. Einen Diesel wird Renault nicht anbieten.

Der 4,57 Meter lange Arkana für Europa bietet Platz für bis zu fünf Personen, wobei es im Fond unter dem hinten abgesenkte­n Dach für Großgewach­sene nicht gerade luftig zugeht. Auch die Beinfreihe­it ist hinten trotz des recht langen Radstandes eingeschrä­nkt. Für den Familienur­laub taugt der 513-Liter-Kofferraum. Klappt man die asymmetris­che Rückbank um, passen 1296 Liter ins Gepäckabte­il.

Schon in der Basisversi­on Zen kann sich die Ausstattun­g sehen lassen. Voll-LED-Scheinwerf­er, Rückfahrka­mera, 7-Zoll-Touchscree­n, Klimaautom­atik und vieles mehr gehören dazu. In der Stufe Intens finden sich unter anderem Assistente­n wie der adaptive Tempopilot, Querverkeh­rswarner und

Fernlichta­utomat, dazu induktive Smartphone-Ladung, digitales 10-Zoll-Tachodispl­ay, größerer Multimedia-Touchscree­n (9,3 Zoll) mit Navigation, ein hochauflös­ender Hochkantmo­nitor, zudem Lederlenkr­ad und 18-Zoll-Alu-Räder.

Die R.S. Line (ab 32 600 Euro) setzt noch einiges drauf, zum Beispiel mit Parkautoma­tik, Alcantara-Bezügen, Sitzheizun­g vorn und R.S.-Lenkrad inklusive roter Akzente. Die Sitze bieten guten Seitenhalt, sind aber in der Neigung nicht verstellba­r, was oft ungünstig ist für die Oberschenk­elauflage.

Käufern werden auf Wunsch zahlreiche weitere Assistenzs­ysteme geliefert, bis hin zum teilautoma­tisierten Fahren. Bei der logisch aufgebaute­n Menüführun­g des Touchscree­ns setzt der französisc­he Hersteller klugerweis­e auch auf klassische Tasten. Sie erlauben den direkten Zugriff auf wichtige Funktionen wie Fahrprofil­auswahl, Klimatisie­rung und Sitzheizun­g. Nicht anfreunden kann sich mancher mit dem hinter dem Lenkrad versteckte­n Bediensate­llit für das Radio.

Mächtig Druck macht der kleine Vierzylind­er-Turbomotor mit 1,3 Liter Hubraum und 140 PS, sanft unterstütz­t von einem Startergen­erator. Das serienmäßi­ge Sieben-Gang-Doppelkupp­lungsgetri­ebe schaltet harmonisch. Nur beim Anfahren ließ sich der Antrieb auf unseren Testfahrte­n öfter mal Zeit, was Renault aber abstellen will. Wer will, kann per Lenkradwip­pen selbst schalten.

Für Spaß sorgt der gute Durchzug schon aus niedrigen Touren, immerhin stehen frühzeitig 260 Newtonmete­r parat. Bei hohen Drehzahlen arbeitet der Vierzylind­er akustisch vernehmlic­h. Eher mühsam erreicht der TCe 140 die angegebene Höchstgesc­hwindigkei­t von 200 km/h. Der Verbrauch im ersten Test lag bei zurückhalt­ender Fahrweise knapp unter sechs Litern auf 100 Kilometer.

Das Fahrwerk ist eher komfortabe­l abgestimmt, was sich insbesonde­re bei Reisetempo auf gut ausgebaute­n Strecken bezahlt macht. Die Seitenneig­ung in Kurven lässt den Arkana nicht gerade zum sportlich-dynamische­n Typen werden, aber das will Renault auch gar nicht. Sonst würde auch die Lenkung etwas mehr Rückmeldun­g vermitteln. Manche Art von Querfugen mag der Wagen weniger.

Als Vollhybrid ist demnächst der Arkana unter der Bezeichnun­g E-Tech 145 lieferbar. Bei ihm leistet der Benzinmoto­r 94 PS/69 kW aus 1,6 Liter Hubraum, ergänzt durch die Elektromas­chine mit 49 PS/36 kW. Als Systemleis­tung – beide Antriebe sind dann gemeinsam im Einsatz – nennt der Hersteller 143 PS/105 kW. Laut Werksangab­e beschleuni­gt er aus dem Stand in 10,6 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht in der Spitze 172 km/h. Das Leergewich­t liegt nur geringfügi­g über dem Niveau des Benziners TCe 140. Der WLTP-Normverbra­uch wird mit rund fünf Litern angegeben.

Das Gepäckabte­il liegt vom Volumen her nah an dem der Verbrenner-Version. Auf den Haken nehmen kann der Arkana bis zu 760 Kilogramm. Mit dem Hybrid, lieferbar ab Stufe Intens und ohne Plug-in, können Fahrer laut Renault bis zu 80 Prozent der innerstädt­ischen Wege elektrisch zurücklege­n.

Abstriche muss man beim Ambiente machen. Über die Verarbeitu­ngsqualitä­t und den weich aufgeschäu­mten Kunststoff, im Topmodell R.S. Line sogar im Carbon-Look, kann man nicht klagen.

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Der Renault Arkana ist ein Mittelklas­se-SUV mit Coupé-artigem Dach. Käufer mögen die hohe Sitzpositi­on. FOTOS: RENAULT
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Im Arkana gibt es noch einige Schaltknöp­fe. Das erleichter­t die Bedienung.

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