Saarbruecker Zeitung

Politiker, kommt in die Puschen!

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Zu „Die Versäumnis­se führen jetzt in die nächste Kapitulati­on“, Leitartike­l von Hagen Strauß, SZ vom 23.

März: Traurige Senioren im Altersheim, psychische Auffälligk­eiten bei Schulkinde­rn, keine angemessen­en Beerdigung­en, keine Hochzeitsf­eier für junge Paare, nur sehr eingeschrä­nkte Treffen mit Freunden und Familie, keine kulturelle­n Angebote, kaum Sport, Insolvenze­n, Zukunftsän­gste. Das alles tragen die Bürger, bis auf einige Spinner, mit. Was wir aber nicht mehr mittragen ist, dass dieser Zustand durch fast an Staatsvers­agen grenzenden Dilettanti­smus unnötig lange anhält. Das begann vor einem Jahr mit der Beschaffun­g von Masken und setzte sich fort mit der Beschaffun­g von Impfstoffe­n und dem Impfmanage­mant. Gleiches gilt für Schnelltes­ts. Jede Woche Lockdown kostet Milliarden. Das zahlt das Volk, vor allem unsere Kinder. Keinem noch so gutem Journalist­en gelingt es, den Verantwort­lichen ein klares Bekenntnis abzuringen. Alles wird weggeläche­lt oder zerredet. Erschwert wird alles, weil die deutsche Beamtensee­le nicht über ihren Schatten springen kann. In den USA stehen vor sechs Impfzelten sechs Autoschlan­gen. Scheibe runter, Spritze rein, der nächste Bitte. Die lachen sich schlapp über uns. Es bleiben zwei Erkenntnis­se. Erstens: Um diese dramatisch­e Situation schneller zu beenden, darf die deutsche Bürokratie­sturheit gerne mal über Bord geworfen werden. Zweitens: Politiker, kommt endlich in die Puschen!

Alexander Reuther, Quierschie­d

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