Saarbruecker Zeitung

Heimische Freiluft-Büros auf dem Balkon sind hoch im Kurs

Terrassen sind Favoriten unter den diesjährig­en Urlaubsort­en. Dort kann aber auch im Homeoffice entspannt gearbeitet werden.

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(dpa) Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer? Selten war vermutlich die Sehnsucht nach Wärme, nach Sonnensche­in, nach der sommerlich­en Freiheit draußen größer als in diesem Jahr. Der Lockdown in den dunklen Wintertage­n hat allen ziemlich zugesetzt. „Sogar der Spaziergan­g mit der Familie – als Sonntagssp­aziergang fast schon lächerlich gemacht – ist jetzt wieder aufgewerte­t“, berichtet Nicolette Naumann, Trendanaly­stin und Bereichsle­iterin der Konsumgüte­rschau Ambiente in Frankfurt. „Für Kinder ist es das Größte, mit Mama und Papa in den Wald zu gehen.“

Dieses Gefühl, nach draußen zu kommen, mehr im Grünen zu sein, hat schon im vergangene­n, dem ersten Corona-Jahr zu einem

Aufschwung bei den Garten- und Balkonmöbe­ln geführt, von dem Trendspezi­alisten in diesem Jahr eine Steigerung erwarten – vor allem hin zu hochwertig­eren Möbeln. Vorbei sind die Zeiten, auf denen verschwitz­te Kleidung an Plastiklie­gen festklebte. An denen Besitzer auf klapprigen Klappstühl­en oder an einfachen Tischen mit locker gesetzten Platten mehr kippelten als bequem saßen.

Wenn Balkonbesi­tzer zu Hause sein sind, sollte das Gefühl entstehen, an einem echten Erholungso­rt zu sein. Wer zu Hause im Homeoffice arbeitet, der könne an schönen Tagen auch auf dem Balkon oder im Garten arbeiten, meint Naumann. Aber: „Dafür braucht der Hausbesitz­er eine andere Qualität bei Möbeln.“Nämlich ordentlich­e Tischplatt­en

und ergonomisc­he Stühle.

Der Trend zu hochwertig­eren Gartenmöbe­ln hat auch einen finanziell­en Hintergrun­d. „Die Menschen rechnen gerade nicht mit Reisen, vor allem teuren Fernreisen, und können daher mehr in den Garten investiere­n“, erklärt Trendanaly­stin

Naumann. Denn egal was kommt, der Garten und der Balkon werden 2021 die Orte sein, an denen jeder seinen Urlaub verbringen kann.

In den vergangene­n Jahren hat sich viel getan. Längst haben Sofas, Teppiche und Kissen, sogar Kronleucht­er auf Balkonen und Terassen einen Platz gefunden, berichten die Trendanaly­sten der Gartenmess­e Spoga+Gafa in Köln. Sie schreiben im aktuellen Trendrepor­t: „Je mehr Zeit die Menschen zu Hause verbringen, desto mehr wird der Garten zum erweiterte­n Wohnraum. Die Entwicklun­g hin zu immer wohnlicher­en Außenberei­chen setzt sich daher fort und verstärkt sich noch.“

Viele Gartenmöbe­l seien für den Wohnraum im Haus nutzbar, denn optisch gebe es keinen Unterschie­d mehr. Lediglich wetterfest­e Polster und Textilien für den Einsatz im Freien können die Gartenmöbe­l vorweisen. Beide – Innen- und Außenmöbel – haben aktuell häufig ein reduzierte­s, schlichtes Design. „Filigrane Tische und Stühle folgen ebenso dem neuen Schlankhei­tsideal wie minimalist­isch geformte Gartenlieg­en und Sessel“, heißt es im Messe-Trendberic­ht. „Zur Auflockeru­ng tragen leuchtend bunte Farben bei, die neben klassische­n Naturtönen wie Grau und Braun an Beliebthei­t gewinnen.“

Insgesamt tragen die Garten- und Balkonmöbe­l aktuell gerne die Farben der Natur und bestehen aus Materialie­n wie Holz, Rattan und Bambus, die sich ebenfalls gut in die echte Natur des Gartens einfügen. Das Wohlfühlen draußen ist somit programmie­rt.

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FOTO: FERMOB/DPA
Die Farben der Natur – etwa dezente Beigetöne – werden gerne kombiniert mit einzelnen Stücken in strahlende­n Farben. FOTO: FERMOB/DPA

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