Corona könnte zu mehr Übergewichtigen führen
Um genug Betten für die Covid-Patienten zu haben, werden in den Krankenhäusern im Département Moselle immer mehr geplante Eingriffe abgesagt. Die Prognosen für die nächsten Tage sind düster.
Die Einschränkungen während der Corona-Pandemie wirken sich auf das Gewicht der Saarländer aus. Experten befürchten durch Lockdown, Langeweile und Frust eine deutliche Zunahme von Übergewicht in der Bevölkerung.
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auch Fachärzte und Pfleger knapp. In diesem Fall müsse das Gesundheitssystem in Moselle neu organisiert werden.
„Einige private und öffentliche Kliniken, die bisher über keine Intensivbetten verfügen, könnten vorübergehend komplett schließen, damit ihr Personal in den Strukturen umgeschichtet wird, die Covid-Intensivpatienten behandeln“, kündigte sie an und erinnerte an die gleiche Situation, als das Département Moselle vor einem Jahr von der ersten Corona-Welle überrollt worden war. „Damals war die Klinik Ambroise Paré in Thionville komplett geschlossen worden und das Personal anderen Strukturen zugeteilt worden“, gab Saillard ein Beispiel. Zwar sei eine über die Ostertage befürchtete Überlastung des Systems nicht eingetreten, doch ihre Prognose für die nächste Zeit ist alles andere als ermutigend: „Für die nächsten zehn Tage erwarten wir eine anfallsartige Erhöhung der Patienten.“
„Die Situation in den Krankenhäusern ist der Punkt, der uns am meisten Sorgen macht“, gestand auch der Präfekt des Départements Moselle, Laurent Touvet. Immer mehr Patienten benötigten eine stationäre Behandlung, und auch die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen sei in der vergangenen Woche leicht gestiegen. „Der Inzidenzwert liegt aktuell bei 332“, so Touvet. Die Positivität der Tests ist in Moselle deutlich niedriger als landesweit (4,5 zu 7,7 Prozent). Das sei aber unter anderem auch auf die Testpflicht für Grenzgänger nach Deutschland zurückzuführen, die sich mindestens zwei Mal wöchentlich testen lassen müssen. Doch auch darüber hinaus würden viele Menschen in Moselle das kostenlose Schnelltestangebot nutzen. „Im Schnitt lässt sich jede
Woche rund 7,5 Prozent der Bevölkerung testen“, sagte der Präfekt. Auch die Impfkampagne schreitet voran. 17,5 Prozent der Einwohner in Moselle haben mindestens eine Impfdosis bekommen. „Zurzeit bekommen wir rund 25 000 Dosen pro Woche, die dann auf die 20 Impfzentren verteilt werden“, erklärte er. Ein Mega-Impfzentrum wie zum Beispiel im Pariser Stadion „Stade de
France“werde man in Moselle zunächst nicht errichten. „Wichtiger ist es, dass die Menschen weiterhin ein Impfangebot in ihrer Nähe bekommen. Das heißt, wir werden weiterhin auf kleinere Zentren und besondere Maßnahmen wie den Impfbus setzen, in dem sich Senioren in ländlichen Gegenden impfen lassen können“, erläuterte Touvet den weiteren Verlauf.
Seit dieser Woche gelten frankreichweit wieder Beschränkungen. Menschen dürfen sich nur in einem Umkreis von zehn Kilometern um ihren Wohnort bewegen. Bei einer Kontrolle müssen sie das anhand ihres Ausweises belegen können. Für Fahrten über den Zehn-Kilometer-Radius hinaus brauchen sie einen triftigen Grund (Arbeit, Arzttermin), der ebenso belegt und auf einem Passierschein dokumentiert werden muss. Zwischen 19 und 6 Uhr gilt eine Ausgangssperre. Diese Einschränkungen gelten zunächst bis Mai.