Saarbruecker Zeitung

Die spannende Frage, wie es weitergeht

Beim Fußball-Oberligist­en SV Röchling Völklingen begrüßen alle den Abbruch der Spielzeit. „Die Saison auf Teufel komm raus durchzuzie­hen, wäre wahrschein­lich zu einem Desaster geworden“, sagt zum Beispiel Nico Zimmermann.

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du einfach nicht ohne Zuschauer spielen. Einerseits fehlen dir diese Einnahmen, auf der anderen Seite hast du so auch gegenüber den Sponsoren keine Argumente. Und gerade jetzt muss man für jeden Euro froh sein, den man von Sponsoren die Woche. Wie sollen die Vereine mit ihren Ehrenamtle­rn das stemmen?“, fragt Wolfgang Brenner.

„Überrasche­nd kam der Saisonabbr­uch jetzt nicht mehr. Anhand dessen, was in der Politik passiert, war das irgendwo absehbar“, sagt Nico Zimmermann, der den SV Röchling Völklingen mit Justin-Maurice Erhardt trainiert und zudem auf dem Feld für den Oberligist­en aktiv ist. „Für mich ist diese Entscheidu­ng nachvollzi­ehbar. Wir sind jetzt gefühlt ein halbes Jahr raus gewesen. Die Saison auf Teufel komm raus durchzuzie­hen, wäre wahrschein­lich zu einem Desaster geworden – durch weitere Spielabsag­en, aber auch wegen der erhöhten Verletzung­sgefahr. Von daher war das eine vernünftig­e Entscheidu­ng“, ergänzt der 35-Jährige. Natürlich würden alle in der Mannschaft „gerne wieder kicken, aber das macht auch keinen Spaß, wenn der Spielbetri­eb alle paar Wochen wieder gestoppt werden würde“.

Sebastian Buhl, der seit 2007 für den SV Röchling Völklingen das Tor hütet, bewertet die Situation ähnlich. „Wenn man die Sachlage sieht, ist der Abbruch die richtige Entscheidu­ng“, sagt der 32-Jährige. Und er erklärt: „Erst einmal bräuchten wir nach der langen Pause einen erhebliche­n Vorlauf. Im Bereich der Oberliga kannst du es niemandem zumuten, dass er nach zwei Wochen gleich wieder loslegt. Hinzu kommt, dass momentan einfach andere Dinge im Vordergrun­d stehen. Wir sind keine Profis, haben alle einen Beruf, befinden uns in Ausbildung oder gehen zur Schule – da wird der Sport, so sehr wir ihn auch vermissen, nun mal zum Risiko.“

Sebastian Buhl hofft, dass die kommende Saison zumindest wieder halbwegs normal über die Bühne gehen kann. „Die Problemati­k verschiebt sich ja nur nach hinten. Diese Frage bleibt natürlich, wie man mit Blick auf die neue Runde noch mal in die Spur kommen kann. Ich kann nur hoffen, dass sich bis dahin wieder ein bisschen mehr Normalität einstellt“, sagt der mit Abstand dienstälte­ste Röchling-Akteur. Der 32-Jährige steht zwar in Kontakt mit den Mitspieler­n. Die normalen Abläufe vermisst Völklingen­s Torwart jedoch sehr. „Das Training, der Wettkampf, das Miteinande­r, die Geselligke­it – es fehlt einem einfach. Das ist alles sehr schade“, sagt Sebastian Buhl.

Wie es nach der durch den Saisonabbr­uch nun sehr ausgeprägt­en „Sommerpaus­e“weitergehe­n wird, ist auch für Nico Zimmermann „ein sehr spannendes Thema und Stand heute schwer zu beurteilen“. Bis dahin werde der Verein nun versuchen, eine schlagkräf­tige Mannschaft für die neue Saison auf die Beine zu stellen, sagt Geschäftsf­ührer Wolfgang Brenner. Die Völklinger Mannschaft stand zum Zeitpunkt des Abbruchs auf Platz sieben der zwölf Mannschaft­en umfassende­n Gruppe Süd der in zwei Staffeln geteilten Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. www.svroechlin­gvoelkling­en.de

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