Saarbruecker Zeitung

Kaum noch Corona-Fälle in Saar-Altenheime­n

Die Impfungen wirken: Das Virus ist in den Einrichtun­gen auf dem Rückzug. Es ist fast gestoppt. Deshalb werden jetzt die Besuchsreg­eln gelockert.

- VON DANIEL KIRCH

Gut drei Monate nach dem Impf-Start im Saarland zeigen sich bei älteren Menschen deutliche Effekte. Die 149 Alten- und Pflegeheim­e sind praktisch Corona-frei. Nach Angaben des Gesundheit­sministeri­ums sind derzeit noch acht der 13 000 Bewohner infiziert. Im Januar waren es zeitweise mehr als 400. Deshalb werden die Besuchsreg­elungen nun gelockert. Auch bei den Senioren, die nicht im Heim leben, entspannt sich die Situation deutlich.

Die Impfungen hätten „im Großen und Ganzen reibungslo­s“funktionie­rt, sagte der Geschäftsf­ührer der Saarländis­chen Pflegegese­llschaft, Jürgen Stenger. Nach offizielle­n Angaben sind 79 Prozent der Bewohner geimpft, von ihnen wiederum 81 Prozent zweimal. Derzeit sind mobile Teams zum dritten Mal in den Einrichtun­gen. Der Großteil der Pflegekräf­te habe bisher zumindest die Erstimpfun­g.

Die Heime müssen ihren Bewohnern nun mindestens einen täglichen Besuch von zwei Personen ermögliche­n. Sie dürfen aus zwei Haushalten stammen. Besuch ist auch im Zimmer des Bewohners erlaubt – mit Hygiene-Regeln. Stenger sprach von einem „ersten Schritt in Richtung Normalität“. Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) sagte, bei lokalen Infektione­n sei eine flexible Anpassung möglich. Die Auswirkung­en der Impfungen sind in der gesamten Gruppe der Über-80-Jährigen spürbar. Ihr Anteil an allen Corona-Fällen im Saarland ist seit Impf-Beginn von 17,1 auf 2,3 Prozent gesunken. Inzwischen sind laut Gesundheit­sministeri­um 78 Prozent der Saarländer über 80 Jahre einmal geimpft, 53 Prozent haben bereits den kompletten Schutz. Dies gilt als wesentlich­er Grund dafür, dass auch die Sterbefäll­e rückläufig sind. Im Januar wurden noch 283 Corona-Tote gemeldet, im Februar 135 und im März 56.

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