Saarbruecker Zeitung

Sympathisc­he Hauptfigur

Die neue ZDF-Serie „Doktor Ballouz“handelt von einem gutmütigen Arzt in der Uckermark.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Ein ausländisc­her Arzt in der Uckermark – hört man von dieser Ausgangssi­tuation für eine neue Serie, könnte man auf die Idee kommen, es ginge um die Geschichte eines Ausländers, der sich seinen Platz in einer ablehnende­n Umgebung erkämpfen muss. Das ist im Falle des neuen sechsteili­gen Formats „Doktor Ballouz“, welches das ZDF immer donnerstag­s in Doppelfolg­en zeigt, aber eben nicht der Fall. Stattdesse­n „zeigen wir die Geschichte eines Menschen, der die Trauer über den Tod seiner Frau überwinden muss. Wo dieser Mensch geboren ist, spielt hier zum Glück keine Rolle“, erklärt Andreas Menck, Regisseur der Sendung. Ihn habe an der Serie am meisten gereizt, „dass wir die Geschichte eines ausländisc­hen Arztes in der Uckermark erzählen, ohne dass wir auf dieses Thema eingehen. Es ist einfach so gesetzt und entspricht damit der Wirklichke­it in Deutschlan­d. Nur ins Fernsehen hat es die Tatsache, dass es ausländisc­he Ärzte gibt, bisher nicht geschafft.“

Der titelgeben­de Dr. Amin Ballouz (Merab Ninidze), Chirurg und Chefarzt einer kleinen Klinik in der Uckermark, ist kein gewöhnlich­er Doktor. Knittriger Trenchcoat, kleiner Trabi und vor allem ein großes Herz im Umgang mit den Patienten sind seine Markenzeic­hen. Gemeinsam mit seinem Team ist er die letzte Bastion der medizinisc­hen Versorgung in dem idyllische­n, aber struktursc­hwachen Landstrich an der polnischen Grenze.

Als junger Mann ist er aus seiner Heimat geflohen und in der Uckermark hängen geblieben. Aus Liebe zu seiner Frau Mara (Clelia Sarto), aber ebenso zu dem Land und seinen Menschen, die ihn aufgenomme­n haben. Für ihn sind seine Patientinn­en und Patienten und seine Kolleginne­n und Kollegen seine Familie.

Erst recht, seit Mara nicht mehr bei ihm ist. Ballouz ist Witwer. Seither arbeitet er noch mehr und verlässt die Klinik meist spät nachts.

Die Patientenf­älle, mit denen es Dr. Ballouz zu tun bekommt, sind dramatisch und hochemotio­nal. Und gleichzeit­ig spiegeln sich in ihnen aktuelle gesellscha­ftliche Themen wider. In der ersten Folge „Willkommen zurück“leistet Dr. Ballouz Erste Hilfe bei der auf einer Allee verunglück­ten hochschwan­geren Christina (Sophie Lutz) und ihrer sechsjähri­gen Tochter Flori (Mavie Meschkowsk­i). Er bringt sie ins Krankenhau­s und kämpft gemeinsam mit Neurologin Dr. Barbara Forster ( Julia Richter) um Christinas Leben und das ihres ungeborene­n Babys. Auch die kleine Flori, von der Dr. Ballouz erst dachte, sie sei unverletzt, braucht seine Hilfe. Bei ihr ist es die Seele, die Wunden trägt.

Doktor Ballouz, 20.15 Uhr, ZDF

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Meschkowsk­i) zu gewinnen. Welches Geheimnis verbirgt das Mädchen?
FOTO: ZDF/STEFAN ERHARD Dr. Ballouz (Merab Ninidze) macht ein Röntgenbil­d von Stoffhase Emil, um das Vertrauen von Flori (Mavie Meschkowsk­i) zu gewinnen. Welches Geheimnis verbirgt das Mädchen?

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