Saarbruecker Zeitung

Nehmt das Geld – es hilft den Kindern!

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Ja, was ist denn das für eine Begründung? Die Stadt möchte nicht, dass Eltern zusammenle­gen und Luftreinig­er für Klassenzim­mer kaufen. Warum? Weil „Schulausst­attung eine öffentlich-rechtliche Aufgabe des Schulträge­rs“ist. Ja – und wenn der Schulträge­r kein Geld hat, obwohl eine Anschaffun­g sinnvoll wäre? Müssen Kinder und Lehrer dann darauf verzichten? Also – mit Verlaub – diese Argumentat­ion ist nicht ganz überzeugen­d.

Klar: Nicht jeder darf einfach irgendein Gerät kaufen und es in einer Schule aufstellen. Das geht nicht. Aus haftungsre­chtlichen Gründen muss da jede Schraube und Mutter nach allen Regeln der Kunst von Vater Staat genehmigt sein. Aber es gibt ja offenbar schon Luftreinig­er, die den Segen von oben haben – und zwar die Geräte, mit denen die Stadt vernünftig­erweise die Speisesäle der Grundschul­en ausstatten will.

Da wäre es doch nur sinnvoll zu sagen: Liebe Eltern, wenn Sie Ihr Geld loswerden wollen, dann her damit – die Stadt kauft dafür so viele offiziell abgesegnet­e Luftreinig­er wie möglich. Gut, die wären wohl teurer als die aus dem Eltern-Vorschlag. Aber das hätte trotzdem geklappt. Ich glaube: An dieser Spendenakt­ion hätten sich jede Menge Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten und Freunde beteiligt. Garantiert wären auch noch ein paar Großspende­r dazugestoß­en. Aber es ist ja noch nicht zu spät. Das Virus ist noch da. Vielleicht sollte die Stadt mal jemanden dafür abstellen, der auslotet, wie viel Geld eine solche Spendenakt­ion bringen könnte. Und wie viele Klassenzim­mer danach einen Luftreinig­er hätten.

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