Endlich grünes Licht für den grünen Rasen
Für den Fußball-Landesligisten SC Altenkessel geht ein Traum in Erfüllung: Die Jahrzehnte auf einem staubigen Hartplatz sind vorbei.
Am 26. Oktober des vergangenen Jahres hatte der ein oder andere Funktionär des Fußball-Landesligisten SC Altenkessel Tränen in den Augen – und zwar Tränen der Freude. Der Grund: Nach jahrelangem Warten rollten auf der Anlage des Sportclubs (SC) endlich die Bagger an: Eine Spezialfirma aus Hessen begann damit, den in die Jahre gekommenen Hartplatz des Vereins in einen Naturrasenplatz umzuwandeln. „Als es soweit war, gab es bei uns Jubel hoch drei“, berichtet Kassierer Heinz Kleser noch immer vor Freude strahlend. „Es war quasi eine Lebensaufgabe für uns, diesen Platz zu bekommen“, ergänzt der 67-Jährige, der seit 1962 beim SC Altenkessel aktiv ist – zunächst als Spieler, später als Vorstandsmitglied.
Kleser berichtet: „Wir haben schon seit den 90er Jahren regelmäßig einen Antrag auf einen Rasenplatz bei der Stadt gestellt. Doch der wurde immer abgelehnt.“Nach Angaben des Funktionärs lag dies vor allem daran, dass die Stadt Saarbrücken noch Bürge für einen Kredit des Vereins war. Diesen hatte der SC Altenkessel einst zum Bau eines großen Funktionsgebäudes mit Clubheim, Veranstaltungssaal und zwei Wohnungen aufgenommen. Mittlerweile ist dieser Kredit abbezahlt – und das Gebäude verkauft. Der Verein ist seither nur noch Mieter des Clubheims.
Im vergangenen Jahr gab es dann von Seiten der Stadt Saarbrücken grünes Licht für den grünen Rasen. Danach war die Freude bei Kleser, dem SC-Vorsitzenden Jürgen Schmidt sowie bei allen anderen Altenkesseler Funktionären und Spielern groß. „Ich habe gehört, selbst Dieter Ferner sei begeistert gewesen, als er erfahren hat, dass wir einen Rasen bekommen“, erzählt Kleser. Der heutige Vizepräsident des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken trat in den 1980er Jahren die erste Trainerstelle seiner Karriere beim SC Altenkessel an – auf dem dortigen Hartplatz.
Die laufenden Arbeiten, um diesen Hartplatz in einen Rasen umzuwandeln, sind umfangreich. Eine Drainage wurde bereits errichtet. Zur Bewässerung wurden vier Zisternen mit je 12 500 Liter Fassungsvermögen errichtet. An einer Seite wurden Verbundsteine verlegt, damit die Zuschauer künftig nicht mehr im „Batsch“stehen müssen. Die zuvor riesige Spielfläche von 108 mal 70 Meter wird verkleinert – auf 100 mal 64 Meter.
Der Rasensamen wurde eingesät. Wenn die Halme angewachsen und fest verwurzelt sind, soll auf dem neuen „Schmuckstück“wieder der Ball rollen. „Geplant ist, den Platz mit einem Sportfest in der zweiten Juli-Hälfte einzuweihen“, berichtet Kleser, der in seiner Funktion als Kassierer auch für die finanziellen Belange des Großprojekts zuständig ist. Die Gesamtkosten für den Platzneubau betragen rund 300 000 Euro. Der SC Altenkessel erhält Zuschüsse: vom Sport- und Bäderamt der Stadt Saarbrücken knapp 150 000 Euro, von der Sportplanungskommission knapp 65 500 Euro.
Den Rest muss der Sportclub selbst beisteuern. Dazu verkauft der Verein sogenannte „Rasenscheine“, mit denen Unterstützer symbolisch kleine Quadrate des Platzes erwerben können. Zudem veräußerte der Verein alte Trikots, um Einnahmen zu generieren.
Dennoch wird der SC Altenkessel nicht drum herumkommen, einen Teil des Betrages zu finanzieren. Das tut der Club gerne, denn schließlich soll das neue Geläuf den Verein fit für die Zukunft machen. „Wir erhoffen uns vom Rasenplatz einen Aufschwung in allen Bereichen“, erklärt Kleser: „Aktuell haben wir nur noch eine erste und eine zweite Mannschaft sowie eine AH. Eine Jugend gibt es dagegen nicht.“Vor allem Nachwuchskicker seien mit dem bisherigen Hartplatz nicht für den SC Altenkessel zu begeistern gewesen.
„Wir wollen alte Altenkesseler Fußballer, die derzeit noch woanders spielen, wieder zu uns zurückholen und darüber hinaus wieder eine Jugendabteilung aufbauen“, nennt Kleser die Ziele des Landesligisten.