Ein Grunz zur Freude in Geislautern
Auf dem Fürstenhof in Völklingen-Fürstenhausen tummeln sich Schweine und Galloway-Rinder in Freigehegen. Jetzt gibt es auch einen eigenen Hofladen in Geislautern und bald in St. Arnual ein Beweidungsprojekt.
VÖLKLINGEN/SAARBRÜCKEN Die haben gut grunzen. Jedenfalls im Vergleich zu Schweinen, die in Mastbetrieben dicht an dicht eingepfercht sind: Markus Both (42) betreibt mit fünf Voll- und Teilzeit-Mitarbeitern den „Fürstenhof“im Völklinger Stadtteil Fürstenhausen, den er derzeit ausbaut – unter anderem mit dem Ziel, „davon auch leben zu können“. Schweine hat er dort schon seit etwa sechs Jahren, doch jetzt wird das Ganze auf größere Füße, respektive Pfoten gestellt. Am Dienstag eröffnete, nicht weit entfernt im Völklinger Stadtteil Geislautern, der „Hofladen Fürstenhof“, der nur mit eigenen Produkten bestückt ist.
Auf dem Hof selbst entsteht derzeit eine neue Halle, die – nachdem sich das Ganze etwas verzögerte – in drei, vier Monaten fertig sein soll. Wobei die Schweine selbst keine Halle brauchen: „Das sind sehr robuste, zum Teil bedrohte Haustierrassen,
die leben, genau wie unsere Rinder, das ganze Jahr im Freien. Ihr Gehege ist etwa 7000 Quadratmeter groß“, erklärt Both. Derzeit hat er auf dem Fürstenhof rund 60 Schweine, 65 Galloway-Rinder und sechs Schafe.
Die Erweiterung und der neue, in einer ehemaligen Bäckerei in der Ludweilerstraße 180 eingerichtete Hofladen waren und sind mit viel Arbeit verbunden. Wenn sich alles eingespielt hat, dann sollen auch noch – „insbesondere wegen der Eier“– Hühner auf den Hof kommen.
Ein paar von Boths paarhufigen Mitarbeitern wird man bald auch in Saarbrücken bewundern können: In Absprache mit der Stadt Saarbrücken entsteht derzeit auf den St. Arnualer Wiesen ein Beweidungsprojekt mit Gehege, in dem künftig etwa zehn der wolligen Galloway-Rinder grasen sollen (die SZ berichtete). Ein ähnliches Projekt ist zusammen mit der Stadt Saarlouis geplant: Im Stadtteil Lisdorf sollen, voraussichtlich ab Juni oder Juli, am Gewerbegebiet Lisdorfer Berg etwa 14 Bullen grasen. Wobei das Beweidungsprojekt auch als eine Ausgleichsmaßnahme für eben dieses Gewerbegebiet gedacht ist.
Markus Both ist nicht von Hause aus Landwirt, sondern gelernter Zimmermann. Arbeit fand er bei der Deutschen Bahn. Derzeit läuft noch die Umschulung zum Landwirt. Both kommt aber aus einer Metzger-Familie, und so ist es auch eines seiner – nun erreichten – Ziele gewesen, einen Fleisch- und Wurstverkauf im Ort anbieten zu können. Bisher ist der Laden nur montags und dienstags von 7 bis 14 Uhr offen, Öffnungszeiten und Sortiment sollen aber ausgebaut werden. Auch Boths Großvater Johann Both hatte schon Vieh gezüchtet und die Metzgerei-Produkte
auf dem Markt angeboten. Das Gelände des Fürstenhofs ist schon seit etwa 40 Jahren im Besitz der Schwiegereltern.
Die Schweinerassen, die Both bisher hält, sind vor allem Bentheimer, Schwäbisch Hällische und Rotbunte Husumer. Wobei sich die Tiere bei ihm durchaus mischen dürfen: „Bei den Kreuzungen ist das immer eine Überraschung, wie die Ferkel aussehen – schwarze, braune, gepunktete, nicht gepunktete.“Der Robustheit der Tiere sei das nur zuträglich. www.fuerstenhof-both.de
„Bei den Kreuzungen ist
das immer eine Überraschung, wie die
Ferkel aussehen.“
Markus Both darüber, wenn sich verschiedene
Schweinerassen mischen.