Saarbruecker Zeitung

Merkel und Putin fordern Deeskalati­on in Ostukraine

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(dpa) Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hat in einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin einen Abbau der verstärkte­n russischen Militärprä­senz im Umfeld der Ostukraine gefordert. Ziel sei eine Deeskalati­on der Lage, teilte die stellvertr­etende Regierungs­sprecherin Ulrike Demmer am Donnerstag mit. Der Kreml erklärte, Merkel und Putin hätten die Konfliktpa­rteien zur Zurückhalt­ung aufgerufen. Nach übereinsti­mmenden Angaben sprachen Merkel und Putin auch über die Lage im Bürgerkrie­gsland Syrien und über den in Russland inhaftiert­en Kremlgegne­r Alexej Nawalny.

Russischen Angaben zufolge zeigten sich Merkel und Putin besorgt über die Lage in der Ostukraine. Die Verhandlun­gen müssten verstärkt werden, damit der 2015 vereinbart­e Friedenspl­an „als unbestritt­ene Grundlage“für ein Ende des Konflikts vollständi­g umgesetzt werde.

Putin sprach nach Kremlangab­en von „provokativ­en Handlungen“der Ukraine, die in jüngster Zeit die Situation entlang der Front verschärft hätten. Die Regierung in Kiew müsse die zuvor getroffene­n Vereinbaru­ngen „strikt einhalten“. Dazu gehören ein direkter Dialog mit den Separatist­en in den Gebieten Luhansk und Donezk und ein Autonomies­tatus für die Region. Beides wird jedoch von der ukrainisch­en Seite abgelehnt.

Nach Berichten über russische und ukrainisch­e Truppenauf­märsche entlang des Konfliktge­biets und wegen Verstößen gegen eine Waffenruhe wächst seit Tagen internatio­nal die Sorge, dass der seit sieben Jahren andauernde Konflikt erneut eskalieren könnte.

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