14 000 Impfdosen für Angehörige von Hilfsorganisationen
Die Helfer sollen sich, um in der Reihenfolge vorzurücken, freiwillig Astrazeneca spritzen lassen können. Die Impfzentren sind zu 120 Prozent ausgelastet.
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und sonstigen Hilfsorganisationen im Saarland sollen zügig geimpft werden können. Die Helfer sollen sich „auf freiwilliger Basis“den derzeit nur für über 60-Jährige empfohlenen Impfstoff Astrazeneca spritzen lassen können. Das Land will gemeinsam mit den Landkreisen im Rahmen von Sonderimpfungen in den Impfzentren 14 000 Dosen Astrazeneca an Mitglieder von Hilfsorganisationen verimpfen, wie das Gesundheitsministerium ankündigte.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt Astrazeneca nur für über 60-Jährige, die Europäische Arzneimittelagentur gab zuletzt aber trotz sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen jüngerer Menschen uneingeschränkt grünes Licht für die Anwendung des Impfstoffes. Freiwillig können sich auch unter 60-Jährige damit impfen lassen.
Die Bürgermeister und Landräte hatten sich dafür eingesetzt, die ehrenamtlichen Helfer bei der Impfung vorzuziehen. Nach der Impfverordnung des Bundes gehören sie zur Prioritätsgruppe 3, die erst in mehreren Wochen an der Reihe ist. Derzeit läuft die Koordinierung mit den Landkreisen und Hilfsorganisationen für vorgezogene Sonderimpfungen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Die Impf-Kampagne im Saarland nimmt unterdessen Fahrt auf. Die vier Impfzentren sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen zu 120 Prozent ausgelastet, in Lebach impft die Bundeswehr seit Ostersonntag rund um die Uhr. „Der aufwachsende Zulauf von Impfstoff geht direkt an die Hausarztpraxen“, erklärte das Gesundheitsministerium. Die niedergelassenen Ärzte sind in dieser Woche flächendeckend in die Impf-Kampagne eingestiegen.
Pro Tag werden im Saarland nach Angaben des Gesundheitsministeriums derzeit 5300 Impfungen durchgeführt. Nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts haben bisher 15,9 Prozent der Saarländer mindestens eine Impfung erhalten. Damit liegt das Saarland auf Platz zwei der Bundesländer.
Bisher wurden 311 040 Impfdosen ins Saarland geliefert, von denen 213 447 verabreicht wurden. Dass folglich 97 593 Dosen auf Halde liegen, lässt sich erklären: Erst vor wenigen Tagen hatte das Saarland von der EU eine Sonderlieferung von 82 000 Biontech-Dosen erreicht (die SZ berichtete). Die Hälfte davon muss laut Gesundheitsministerium für die Zweitimpfung in einigen Wochen zurückgelegt werden. „In zwei Wochen haben wir die Sonderimpfdosen Biontech/Pfizer komplett bis auf die Rückstellungen verimpft“, kündigte das Ministerium an.
Die Impfungen in den Altenheimen sind so gut wie abgeschlossen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben inzwischen auch Menschen mit Behinderung in Wohnheimen und Werkstätten sowie Menschen in Frauenhäusern und Wohnungslosen-Einrichtungen ihre erste Spritze erhalten.