Die Sehnsucht nach dem Finale
Werder Bremen hofft auf den ersten Finaleinzug im DFB-Pokal seit elf Jahren.
(sid) Nach dem kurzen Zwischenstopp in Regensburg ist das nächste Ziel bei Werder Bremen längst ausgemacht. „Dafür spielt man diesen Wettbewerb doch – um nach Berlin zu kommen. Wir wollen endlich auch einmal den letzten Schritt gehen nach den vielen Halbfinals. Davon träumen wir alle“, betonte Werders Trainer Florian Kohfeldt nach dem mühsamen 1:0 (0:0) im Viertelfinale beim SSV Jahn.
Die Sehnsucht beim sechsmaligen DFB-Pokalsieger, erstmals nach 2010 wieder das Finale zu erreichen, ist riesig – doch die Herausforderung könnte kaum größer sein. Am 30. April (20.30 Uhr/ARD und Sky) wartet mit RB Leipzig „der schwerste Gegner, der noch im Wettbewerb ist“, räumte Kohfeldt ein. Aber: „Es ist nur ein Spiel, und wir spielen zu Hause.“Zudem sei nach den Halbfinal-Niederlagen gegen Bayern München 2016 (0:2) und 2019 (2:3) „drei Mal Bremer Recht“, fügte der Trainer mit einem Schmunzeln an. Und überhaupt würde er „schon sehr gerne mal überprüfen“, wie der Pokal „sich anfühlt“. 2009 war dies Werder zuletzt gelungen.
Wie sich ein Spiel gegen Leipzig anfühlt, kann Werder schon mal an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) testen. Da kommt es in der Liga zur Generalprobe gegen den Ligazweiten. Doch Rückschlüsse für das Pokal-Duell erwartet Kohfeldt nicht. Er wisse doch gar nicht, was bis dahin sei. Zudem, ergänzte Verteidiger Marco Friedl, richte sich nach zuletzt drei Niederlagen zunächst der Fokus klar auf die Liga: „Da müssen wir die Punkte holen. Das ist gerade das Einzige, was zählt.“
Das Erfolgserlebnis beim Zweitligisten Regensburg tue in so einer Situation „gut“, sagte Kohfeldt: „Da kommen keine Zweifel auf.“Hoffnung macht ihm im Saison-Endspurt aber auch Yuya Osako, der beim Jahn das umjubelte Tor des Tages (52. Minute) erzielt hatte. Es war sein erster Saisontreffer.
Für Kohfeldt dennoch Grund genug, ein Plädoyer für den 30 Jahre alten Japaner, der in Regensburg den verletzten Niclas Füllkrug ersetzte, zu halten. „Er hat in Bremen ein schlechtes Standing, ich weiß nicht, warum. Er hat so viele wichtige Tore für uns gemacht“, sagte der Werder-Trainer. Er hoffe nun, „dass alle seinen Wert sehen“. Natürlich fehle Osako „die Konstanz“, räumte Kohfeldt ein, „aber alles auf ihn abzuladen, da gehe ich nicht mit“. Zumal die Erwartungen an den Nationalspieler groß sind. Wenn Osako fit sei, „dann ist er sehr wichtig für uns, weil er spielerische Akzente setzen kann“. Akzente auf dem weiteren Weg nach Berlin.