Siena ist Gabius’ letzte Chance
Der Kampf um die drei Startplätze im olympischen Marathon ist riesengroß.
(sid) Der Urlaub war längst eingereicht, die Betreuung für Sohn Frederik Bosse organisiert, alles war auf diesen 11. April ausgerichtet – in seiner Heimatstadt Hamburg wollte sich Arne Gabius endlich seinen großen Traum von Olympia verwirklichen. Doch dann wurde der Elite-Marathon an der Elbe wegen Corona abgesagt, das Ersatzrennen eine Woche später in Enschede ist für den Arzt keine Option. „Am 18. April habe ich im Krankenhaus Dienst“, sagte Gabius. Also musste der Altmeister schnell umplanen – und rennt jetzt am Sonntag in Siena.
40 Jahre ist Gabius mittlerweile alt, Siena ist seine letzte Chance auf einen Olympia-Marathon. Und die will er nutzen. „Es ist mein ganz großer Traum, in Sapporo meine Karriere zu beenden“, sagte der ehemalige deutsche Rekordhalter (2:08:33 Stunden). Wegen der zu erwartenden Hitze in Tokio wurde der Klassiker
über 42,195 Kilometer ja verlegt.
2015 lief Gabius seine Bestzeit, fiel dann für Rio aber verletzt aus. Nun ist die Konkurrenz in Deutschland im Marathon so groß wie seit Jahren nicht. Für die drei Startplätze bei den Männern bewerben sich fünf Kandidaten. Derzeit hat Gabius die schlechtesten Karten. Der neue deutsche Rekordhalter Amanal Petros (2:07:18), Hendrik Pfeiffer (2:10:18), Simon Boch (2:10:48) und Richard Ringer vom LC Rehlingen (2:10:59) haben die Norm von 2:11:30 Stunden bereits unterboten. Gabius war im Oktober in London 2:14:25 Stunden gelaufen.