Testpflicht in der Schule ist richtig
„Eltern streiten über Testpflicht für ihre Kinder an Schulen“, SZ v. 1./2.Apr.
Die Politik hat in den vergangenen Wochen viele Möglichkeiten ausgelassen, auf Bundes- wie auf Landesebene die Werkzeuge für einen besseren Schutz vor Corona-Infektionen zu verbessern. Impfen, impfen, impfen, ja! Aber jetzt wird darüber gestritten, wer die besseren Möglichkeiten bietet: die Impfzentren oder die niedergelassenen Ärzte – verlorene kostbare Zeit. Testen, testen, testen: aber sicher!
Aber auch hier streiten sich Politik, Schulbehörden und Elternvertreter tagelang über den richtigen Weg. Der gesetzliche Rahmen sei nicht festgelegt, Persönlichkeitsrechte der Kinder würden beim Testen schwerwiegend berührt, andere fordern den Einsatz von Schulpsychologen. Kostbare Zeit verrinnt, kein Wunder, dass sich unter diesen Bedingungen nur circa 50 Prozent der Schüler und nur 70 Prozent der Lehrer testen lassen. Diese Inkonsequenz verspielt große Chancen bei dem gleichzeitig vorhandenen verständlichen Wunsch nach Lockerung von Einschränkungen. Diese Prozentzahlen schützen nicht. Mit diesen Zahlen kann man die Testerei auch gleich ganz lassen und dabei viel Geld sparen. Und da Schule und Kontaktverbote sich ausschließen, der Präsenzunterricht unbedingt auch wegen der sozialen Schieflage und der sozialen Kontakte unserer Kinder wieder aufgenommen werden muss, geht es jetzt nur mit weiterer Aufklärung über die Sinnhaftigkeit einer konsequenten Teststrategie. Wir müssen testen, was das Zeug hält, deshalb ist eine generelle Verpflichtung zum Testen in der Schule absolut erforderlich, um das Risiko weiterer Ansteckungen zu verringern.
Dr. Klaus Kühn, Saarbrücken