Weniger Wahllokale, mehr Briefwahlbezirke
Die Städte und Gemeinden im Regionalverband reagieren auf deutlichen Anstieg der Briefwahlen. Auch die Pandemie zeigt Wirkung.
Auch die Gemeinde Großrosseln wird teilweise „andere Örtlichkeiten nutzen müssen, da nicht alle der bisherigen Wahllokale für das Umsetzen der Hygiene-Pläne geeignet sind“, schildert Hauptamtsleiter Eduard Rupp. Bisher hatte die Gemeinde einen Briefwahlbezirk, aber „da bei der diesjährigen Bundestagswahl mit einem erhöhten Briefwahlaufkommen zu rechnen ist, wird die Gemeinde voraussichtlich zwei Briefwahlbezirke einrichten“, so Rupp. Mit einer längeren Auszählzeit wird allerdings nicht gerechnet, denn es soll in beiden Briefwahlbezirken ausgezählt werden, nicht beide zusammen.
In Kleinblittersdorf wird es in verschiedenen Orten zu Änderungen bei den Wahllokalen kommen, erklärte Thomas Dincher, Fachbereichsleiter Zentrale Steuerung. „Die Gemeinde wird zum Beispiel verstärkt in Turnhallen ausweichen müssen“, so Dincher, der einen konkreten Fall schildert: „In einem Ortsteil war seit über 40 Jahren ein Wahllokal immer in einem großen Seniorenheim eingerichtet. Das geht jetzt nicht mehr. Die Suche nach Ausweichmöglichkeiten gestaltet sich als schwierig, da die Gemeinde Räume finden muss, die von der Größe her und von den Hygiene-Bestimmungen passen müssen.“Für die Briefwähler gab es bisher immer zwei Briefwahlbezirke für ihre fünf Ortsteile. Ein Briefwahlvorstand war für zwei Ortsteile, der andere für drei Ortsteile zuständig. Bei der Bundestagswahl im September werde es aber auf jeden Fall für jeden Ortsteil einen Briefwahlvorstand geben, also fünf Briefwahlvorstände insgesamt. Wie sich das neue Prozedere auf die für das Auszählen benötigte Zeit auswirke, könne man noch nicht sagen.
In der Gemeinde Quierschied gab es bereits eine Begehung der Wahllokale. Und die habe gezeigt, dass alle „grundsätzlich auch bei der kommenden Bundestagswahl mit entsprechenden Hygiene-Konzepten etc. nutzbar sind“, so Pressesprecher Sebastian Zenner. Dennoch denke man darüber nach, ob es nicht Sinn mache, Wahlbezirke zusammenzulegen. Der Grund: Da mit mehr Briefwählern gerechnet wird, lässt sich die Zahl der Wahllokale für die Urnenwahlen womöglich reduzieren.
Die Zahl der bisher drei Briefwahlbezirke soll in Quierschied jedenfalls erhöht werden. Um wie viele, steht noch nicht fest. Dabei wolle man auch beachten, dass die Briefwahlbezirke „für die Auszählung am Wahlabend nicht zu groß sind, damit längere Auszählzeiten verhindert werden können“. Wobei sich noch nicht endgültig sagen lasse, ob das auch gelingt: Es werde alles davon abhängen „in welcher Größenordnung sich der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler bewegen wird“, erklärt Zenner.