DFB-Frauen wollen gegen Norwegen nachlegen
Nächste Standortbestimmung: Im Länderspiel gegen die Skandinavierinnen ist mehr Gegenwehr als von Australien zu erwarten.
Zuversicht. 15 Monate vor der EM in England soll das verjüngte Team allen Widerständen zum Trotz den nächsten Schritt in Richtung Titelreife machen und weiter zusammenwachsen. Dazu gelte es, die positiven Erkenntnisse aus dem mutigen Auftritt gegen Australien drei Tage zuvor „zu bestätigen und uns damit auch Selbstsicherheit zu geben“, sagte Voss-Tecklenburg.
Erschwert ist allerdings die geplante Verteilung der Belastung in der heißen Saisonphase. Das isolierte Wolfsburger Quartett um die am Samstag noch positiv auf Corona getestete Felicitas Rauch ist bereits abgereist, die Nachtests fielen auch hier laut DFB ohne Virus-Befund aus. Rauchs PCR-Test war wie die Tests ihrer als Kontaktpersonen eingestuften Teamkolleginnen Sara Doorsoun, Lena Oberdorf und Svenja Huth, die in Quarantäne gehen mussten, also negativ. Wie mit den vier Spielerinnen weiter verfahren wird, wird mit dem zuständigen Gesundheitsamt abgestimmt.
Der Bundestrainerin stehen nun aber nur noch 17 Feldspielerinnen zur Verfügung. „Wir nehmen Belastungen raus, ohne an Qualität verlieren zu wollen“, erklärte „MVT“dennoch.
Umso willkommener war die Nachricht, dass Kapitänin Alexandra Popp nach einer Unterschenkelprellung wieder einsatzbereit ist. Im Tor wird anstelle von Merle Frohms (Eintracht Frankfurt) wie geplant Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea zum Einsatz kommen. Die 30-Jährige darf sich auf ihr zweites Länderspiel nach dem EM-Qualifikationsspiel in Irland (3:1) im vergangenen Dezember freuen.
Gegen die Norwegerinnen um Ingrid Engen vom VfL Wolfsburg dürfte sie Gelegenheit bekommen, sich gemäß Voss-Tecklenburgs Beschreibung als „mutige Torhüterin mit großer Präsenz“auszuzeichnen. „Norwegen ist sehr physisch, sehr eingespielt“, warnte Innenverteidigerin Marina Hegering, verwies aber auch auf den deutschen 4:0-Sieg im Duell beim letztjährigen Algarve Cup: „Die haben noch eine Rechnung offen mit uns.“
Lina Magull (beide Bayern München) hofft, dass das umformierte junge Team erneut mit viel Offensivdrang zu Werke geht. „Die Erwartungen an uns sind nach dem Australien-Spiel natürlich sehr hoch“, sagte die Mittelfeldspielerin, „aber wir wollen einfach wieder mit der gleichen Spielfreude loslegen.“