Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Iris Neu-Michalik, Michaela Heinze Oliver Schwambach

Die „Märkische Oderzeitun­g“(Frankfurt/Oder) schreibt zu Corona und dem Föderalism­us:

Die Bundesländ­er haben sich vielfach als unfähig erwiesen, Beschlüsse, die sie selbst gefasst haben, wenigstens halbwegs ernst zu nehmen. Mit dem Ergebnis, dass die Politik seit zwei Wochen der steigenden Auslastung der Intensivst­ationen tatenlos zusieht. (...) Dem Virus muss der deutsche Föderalism­us wie ein Gottesgesc­henk vorkommen. Auch deshalb, aber nicht nur deshalb, wird man über die Gestaltung von Politik in der Bundesrepu­blik neu nachdenken müssen.

Die „Mitteldeut­sche Zeitung“(Halle) blickt auf den AfD-Parteitag:

Die Beschlüsse zu Migration und Corona wurden von dem Thüringer Rechtsextr­emen Björn Höcke unterstütz­t, der so aktiv agierte wie auf keinem Parteitag zuvor. Der „Dexit“wurde gegen den Widerstand von Meuthen und Partei-Senior Alexander Gauland beschlosse­n. Die AfD hat sich in Dresden weiter radikalisi­ert – und ist noch unberechen­barer geworden, auch für ihre eigene Spitze. Der verbale Schultersc­hluss mit den Anti-Corona-Demonstran­ten ist noch enger geworden, der Bundestags­wahlkampf ist als Anti-Lockdown-Kampagne angelegt.

Dazu bemerkt die „Berliner Morgenpost“:

Völlig ungeniert beschließe­n die AfD-Delegierte­n ein Wahlprogra­mm, bei dem zum Teil sogar die eigene Parteiführ­ung entgeister­t den Kopf schüttelt und das in zahlreiche­n Punkten mit dem Gesetz nicht vereinbar sein dürfte. Zaghafte vereinzelt­e Wortmeldun­gen, dem Verfassung­sschutz nicht ohne Not weitere Argumente zu liefern, werden meist ignoriert. Stattdesse­n schmiegt sich die Partei den Querdenker­n an, ohne Berührung zu wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen und offenbar in der Hoffnung, sich neue Wählerschi­chten zu erschließe­n.

Zu den Plänen für die Beisetzung von Prinz Philip meint die Londoner „Times“:

Prinz Philip hat einen Großteil seiner frühen Lebensjahr­e damit verbracht, die Symbolik und die Protokolle der Monarchie zu modernisie­ren und eine Botschaft auszusende­n, die im Großbritan­nien der Nachkriegs­zeit Anklang fand. Im Tod ist es nicht anders. (...) Der Prinz hatte (...) ein feines Gespür dafür, was heute angemessen ist. So viele Familien in Großbritan­nien haben ertragen müssen, sich aufgrund der Corona-Einschränk­ungen nicht angemessen von ihren Eltern, Großeltern und anderen geliebten Menschen verabschie­den zu können. Sie können sich mit einer königliche­n Familie identifizi­eren, die durch ähnliche Restriktio­nen eingeschrä­nkt ist (...).

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