Saarbruecker Zeitung

Hochspannu­ng vor dem Derby des FCS beim FCK

Der 30-Jährige aus Großrossel­n will unbedingt noch den Ligaverble­ib schaffen. Sein Vertrag läuft aus. Zukunft in Auersmache­r.

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Vor dem großen Derby beim 1. FC Kaiserslau­tern in der 3. Liga ist beim 1. FC Saarbrücke­n die Spannung groß. Während die FCS-Profis heiß auf den Saisonhöhe­punkt sind, stehen die Lauterer unter großem Druck.

(cor) Beim großen Südwest-Derby der 3. Fußball-Liga zwischen dem 1. FC Kaiserslau­tern und dem 1. FC Saarbrücke­n an diesem Samstag (14 Uhr) ruhen die Hoffnungen der Fans beider Lager auf einem Jungen, dessen Fußball-Karriere beim SC Großrossel­n begonnen hat. Die blau-schwarzen Anhänger denken natürlich sofort an ihren Kapitän Manuel Zeitz, aber auch die Roten Teufel haben so einen. Denn der gebürtige Püttlinger Hendrick Zuck hat das Kicken im Warndt gelernt.

„Manuel und ich kennen uns von kleinauf“, erzählt Zuck: „Wir haben bei uns im Garten gekickt, auf der Straße oder auf dem Bolzplatz Fußball gespielt.“Erster richtiger Trainer der beiden war Hendricks Papa Sascha bei den Minis der Grün-Weißen. „Später ist Manu dann zum FCS gewechselt, ich ein Jahr danach nach Neunkirche­n.“

Die Borussia war damals die Nummer zwei im Jugendfußb­all im Saarland. Heute schwer vorstellba­r – und für Zuck immer noch diskutabel. „Wieso Nummer zwei?“, fragt der 30-Jährige mit gespielter Entrüstung: „Schließlic­h haben wir immer gegen den FCS gewonnen.“Warum er nie beim saarländis­chen Top-Club gespielt hat, sei einfach: „Die haben nie gefragt.“

Als Talent von der Hüttenstad­t nach Kaiserslau­tern, als Profi in Freiburg und Braunschwe­ig, führte ihn sein Weg 2018 dann zurück auf den Betzenberg. Und außer mit Jugendfreu­nd Zeitz freut er sich jetzt auf ein Wiedersehe­n mit einigen weiteren Weggefährt­en. „Mit Steven Zellner und Sebastian Jacob habe ich in Kaiserslau­tern zusammenge­spielt, Daniel Batz kenne ich aus Freiburg. Allein darum freue ich mich auf das Spiel. Und natürlich ist es was Besonderes,

mit dem FCK gegen den FCS anzutreten. Und als Saarländer gleich noch mal“, sagt er.

Zucks Familie wohnt noch immer in Großrossel­n, seine Frau stammt aus Auersmache­r, wo beide demnächst ein Haus bauen möchten. Sein Vertrag bei den Roten Teufeln läuft aus. Wie es sportlich weitergeht, ist offen. Klar ist, dass er einen weiteren Abstieg des Traditions­vereins verhindern möchte. Eines Vereins, der mit ganz anderen Ansprüchen in die Saison gestartet war. „Die Qualität ist auf jeden Fall da. Wir hatten einige Spiele in der Nachspielz­eit verloren. Und natürlich haben wir zu oft unentschie­den gespielt“, sagt Zuck und nennt Gründe: „Bei uns kommen in jeder Saison 18 neue Spieler, fünf bleiben. Da kannst du nicht eingespiel­t sein, dich nicht entwickeln. Saarbrücke­n zum Beispiel hat seine Mannschaft seit drei, vier Jahren gehalten und immer punktuell verstärkt.“

Und noch etwas fehlt und wird auch am Samstag nicht helfen können: die Unterstütz­ung der Westkurve.

„Das ist schon Wahnsinn, wenn dich 20 000 nach vorne pushen. Natürlich kostet uns auch das Fehlen der Fans etliche Punkte.“Das Umfeld des FCK ist aktuell extrem unruhig – verständli­ch bei der Tabellensi­tuation. Doch der Saarländer mahnt die Pfälzer zu Einigkeit: „Die Fans sind nicht zufrieden. Wir sind es auch nicht. Aber wir sind im Austausch. Es hilft nichts, auf einzelne einzuprüge­ln. Wir schaffen das – aber nur gemeinsam.“

Unter der Woche wurde mehrfach von einer langen Verletzten­liste beim FCK berichtet. Zuck steht nicht darauf. „Ich hatte zwar im letzten Spiel einen Schlag auf die Wade bekommen, aber es ist alles okay“, sagt er: „Wir haben vor allem im defensiven Bereich ein paar Sorgen. Wir müssen sehen, wie wir das angehen.“Vielleicht machen die Lauterer aus der Not eine Tugend, suchen ihr Heil im Angriff. Zuck würde das im Derby gefallen. „Für Saarbrücke­n geht es um nichts mehr, darum sollten wir das Spiel gewinnen. Von mir aus auch gerne mit 7:6.“

 ?? FOTO: NEIS/EIBNER/IMAGO IMAGES ?? Hendrick Zuck sitzt auf dem Rasen, blickt enttäuscht zu Boden. Nach dem Derby gegen Saarbrücke­n soll das nicht so sein, hofft er.
FOTO: NEIS/EIBNER/IMAGO IMAGES Hendrick Zuck sitzt auf dem Rasen, blickt enttäuscht zu Boden. Nach dem Derby gegen Saarbrücke­n soll das nicht so sein, hofft er.

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