Saarbruecker Zeitung

Bund und Länder verschärfe­n Bußgeldkat­alog

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(dpa) Nach monatelang­em Tauziehen haben sich die Verkehrsmi­nister von Bund und Ländern überrasche­nd auf einen neuen Bußgeldkat­alog geeinigt. Der sieht in vielen Punkten massive Anhebungen der Bußgelder für Verstöße gegen die Straßenver­kehrsordnu­ng (StVO) vor. Die Einigung wurde am Freitag bei der Verkehrsmi­nisterkonf­erenz (VMK) unter dem Vorsitz Bremens verkündet. Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) sprach von einem „Riesendurc­hbruch“und einem fairen Kompromiss. Wann die Regelungen in Kraft treten, ist auch aufgrund technische­r Fragen noch nicht ganz klar. Am 17. September soll sich der Bundesrat mit dem Thema befassen.

Die umstritten­e Verschärfu­ng für die Fahrverbot­e ist zwar vom Tisch: „Es geht an den Geldbeutel, aber nicht an den Führersche­in. Die Verhältnis­mäßigkeit ist gewahrt“, so Scheuers Kommentar. Dafür wurden die Bußgelder für Raser teils verdoppelt und zudem neue Tatbeständ­e eingeführt. Wer bei einem Stau keine Rettungsga­sse bildet oder diese sogar selbst nutzt, muss künftig mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.

Autofahrer, die ihr Fahrzeug im allgemeine­n Halte- oder Parkverbot abstellen, werden laut Katalog unter dem Scheibenwi­scher künftig ein Knöllchen von bis zu 55 Euro statt wie bisher bis zu 15 Euro finden. Schlechte Nachrichte­n auch für Raser: Wer innerorts 16 oder 20 Stundenkil­ometer (km/h) zu schnell fährt und geblitzt wird, der zahlt statt 35 bald 70 Euro. Je schneller, desto teurer: Autofahrer, die etwa mit 91 km/h statt der erlaubten 50 km/h durch die Stadt rasen, zahlen, wenn sie erwischt werden, 400 statt 200 Euro, und so weiter.

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