Am Schlafittchen holen
Eine Frage, eine Vermutung, der Drang, etwas zu tun. Das löste diese Woche die Nachricht aus, dass noch Unbekannte auf dem Spiel- und Bolzplatz Lumpenberg in Altenkessel zwei Bärenskulpturen zerstört haben. „Warum?“Das war die Frage. „Ich glaube es hackt!“Das war die Vermutung. „Die müsste man am Schlafittchen holen.“Das war der Drang, etwas zu tun.
„Ich hol dich am Schlafittchen“, ist die saarländischste aller Reaktionen auf solche vollkommen unsinnigen, einfach nur bescheuerten Sachen. Charly Lehnert hat diese und andere Redewendungen in seinem „Magazin für die Freunde des Saarlandes“erklärt. „nemmeh dehemm“heißt es, und er hat es diese Woche an eben diese Freunde verschickt. Der Schlafittchen-Ausdruck kommt seines Erachtens aus dem Norden. „Slafittje“, so werde es im „Idioticon Hamburgense“erklärt, kommt von „Schlag-Fittich“. Das wiederum sei ein „Flügel mit den Schlagoder Schwingfedern“.Daher komme die norddeutsche Redensart: „Einen by der Slafittje kriegen“. Was so viel bedeute wie: Jemanden beim Flügel packen, ihn am Ärmel zu fassen kriegen.
Die Idioten, die auf dem Spielplatz gewütet haben, zur Rechenschaft ziehen, ist das eine. Den Schaden zu beheben, ist das andere. Darum will sich eine Gruppe kümmern, die für den ganzen Stadtteil längst zu einer wichtigen Institution geworden ist: die Bürgerinitiative „Unser Altenkessel – sauberer, sicherer, schöner“. Die Gruppe um Helmut Kohler stellt vor allem immer wieder eine Frage, auf die es viele sinnvolle Antworten gibt: „Was können wir tun?“Danke dafür.