Saarbruecker Zeitung

Kreativitä­t und Feingefühl gefragt

Eine Grabstätte ist für viele Trauernde ein zentraler Ort. Friedhofsg­ärtner schaffen auf Friedhöfen Oasen der Ruhe.

-

welche Pflanzen und Gehölze auf einer Grabstätte stehen sollen. Dabei braucht es neben Kreativitä­t einen Sinn für Ästhetik. Auch Sorgfalt und Verantwort­ungsbewuss­tsein sind wichtig, etwa wenn Friedhofsg­ärtner in zur Gärtnerei gehörenden Gewächshäu­sern für die richtige Belichtung und Bewässerun­g von Pflanzen sorgen müssen.

Bewerber um einen Ausbildung­splatz sollten mindestens einen Hauptschul­abschluss vorweisen können. Wer Grabstätte­n plant, muss die Fläche berechnen und Preise kalkuliere­n. Ebenfalls ein Muss ist Teamfähigk­eit, weil Friedhofsg­ärtner zusammen mit Kollegen werkeln.

Wer die Ausbildung in Erwägung zieht, braucht zudem ein besonderes Interesse an Pflanzen. Der Job ist körperlich fordernd, auch wenn zunehmend Maschinen und Geräte zum Einsatz kommen.

Einen klassische­n Arbeitstag im Leben eines Friedhofsg­ärtners gibt es nicht. „Neben den eigentlich­en Aufgaben auf dem Friedhof fallen je nach Betrieb unterschie­dliche Tätigkeite­n an“, sagt Rohr. So sind sie häufig auch dafür zuständig, die Friedhofsa­nlage zu pflegen, etwa Hecken schneiden, Rasen mähen oder Bäume pflanzen.

Auch die Jahreszeit­en verändern die Tätigkeite­n. Ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter – in jeder Saison erfolgt die jeweils passende Bepflanzun­g auf den Gräbern, die zu schneiden und zu pflegen ist. „Richtig stressig geht es oft vor den Feiertagen zu, wenn die Hinterblie­benen die Grabstätte top in Ordnung haben wollen“, sagt Hemsteg.

Mit dem Friedhof als Arbeitsort hat er keine Probleme. „Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass Trauernde an einem Grab ein stückweit Trost finden.“

Zudem sind für ihn Friedhöfe längst mehr als eine Ansammlung von Grabstätte­n. Viele gehen in den parkähnlic­hen Geländen joggen oder genießen die Orte als Oasen der Ruhe, und das oftmals mitten in der Stadt. „Wenn ich auf dem Friedhof unterwegs bin, sehe ich zwischenze­itlich mehr fröhliche als traurige Gesichter.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany