Grillen mit Olaf Scholz
Geräuschlos haben sie ihren Kanzlerkandidaten gesucht; da wünscht man sich alte Zeiten zurück, als noch Farbbeutel auf Parteitagen flogen. Wer übrigens eher als andere wissen will, wen die Partei am Montag küren wird, der konnte sich jetzt unter „Erfahre es zuerst“in einen E-Mail-Verteiler eintragen. Doch Vorsicht! Könnte auch eine von diesen schrägen Abo-Fallen sein, vor denen Verbraucherschützer immer warnen.
um die Kanzlerkandidatur machte am Dienstag der baden-württembergische CDU-Abgeordnete Olav Gutting einen kruden Vorschlag. Er riet den Kontrahenten, dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder: „Spielt Mikado oder Russisch Roulette.“
Für Letzteres braucht man eine Knarre und eine Kugel. Das will nun auch keiner. Die Idee des Parlamentariers kam jedenfalls gar nicht gut an, weshalb Gutting seinen Tweet auch zügig wieder löschte.
um die K-Frage erreichte sogar die Bundesregierung. „Lieber Hubertus, hast du das echt nötig?“, fragte Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Montag ihren SPD-Kollegen, Hubertus Heil. Klöckner warf ihm auf Twitter sogar „Hetze“und „Plattheiten“vor. Zuvor hatte der Arbeitsminister geäußert, die Union habe die Wahl „zwischen einem skrupellosen Zocker und einem nervösen Zauderer“. Starker Tobak. Ausgerechnet von einem, der „Hubsi“genannt wird.
ist schon Kanzlerkandidat. Jetzt muss sich der SPDMann zu vielem äußern. Wie am Montag zum Semesterstart. Ist aber auch blöd. Wegen Corona können die meisten Studenten nicht in die Hörsäle, dazu kein Campusleben, keine Partys. Schon ganz der Kanzler versprach Scholz: Grillabende, Feiern mit Abstand, „zwei oder drei Bier zusammen zu trinken“, sei mit guten Konzepten möglich. Der Mann weiß, worauf es im Studium wirklich ankommt.