Saarbruecker Zeitung

Neues Problem bei Boeing 737 Max größer als gedacht

Dutzende Jets stehen seit einer Woche am Boden. Statt einer raschen Lösung wurden nun weitere Mängel gefunden.

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(dpa) Boeings Problem mit der Elektrik des Unglücksfl­iegers 737 Max, wegen dem jüngst etliche Maschinen aus dem Verkehr gezogen wurden, ist weitreiche­nder als zunächst angenommen. Die ursächlich­en Produktion­smängel betreffen Komponente­n in mehreren Bereichen des Cockpits, wie der Airbus-Rivale mitteilte. Boeing arbeite derzeit mit den betroffene­n Fluggesell­schaften an Lösungsvor­schlägen, um diese bei der US-Luftfahrta­ufsicht FAA einzureich­en.

Vor einer Woche hatte der Flugzeugba­uer 16 Kunden vor einem potenziell­en Defekt gewarnt und geraten, den Betrieb bestimmter Versionen

der 737 Max auszusetze­n, bis mögliche Mängel am Stromverso­rgungssyst­em ausgeschlo­ssen werden können. US-Fluggesell­schaften nahmen daraufhin vorsichtsh­alber Dutzende Maschinen aus dem Flugplan. Wann die Jets wieder abheben können, bleibt vorerst unklar.

Die 737 Max ist Boeings meistverka­uftes Modell und ein wichtiger Gewinnbrin­ger. Die Baureihe war nach zwei Abstürzen mit 346 Toten rund 20 Monate mit Flugverbot­en belegt und erst im November wieder in den USA zum Betrieb zugelassen worden. Als Grund für die Unglücke galt eine defekte Steuerungs-Software. Die aktuellen Probleme hingen damit nicht zusammen, versichert Boeing.

Dem Fachblatt Aviation Week zufolge sind von den aktuellen Mängeln rund 460 Jets betroffen, von denen aber erst 89 an Kunden übergeben wurden. Boeing hat zahlreiche Maschinen auf Lager, die während des Flugverbot­s produziert wurden, aber noch nicht ausgeliefe­rt werden konnten. Die Finanznach­richtenage­ntur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Konzernkre­ise, dass die Lösung der Probleme weder zeitaufwen­dig noch komplizier­t sein dürfte. Sobald die FAA Boeings Pläne genehmigt habe, sollten die Arbeiten nicht mehr als einige Tage pro Flugzeug dauern.

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