Saarbruecker Zeitung

Wie sich das Mühlenvier­tel verändern soll

Menschen im Mühlenvier­tel wollen ihre Umgebung lebenswert­er machen. Das jahrelange Engagement dürfte das Aussehen dieses Teils der Stadt nachhaltig verändern. Es gibt viele Ideen.

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Städtebaub­eirat der Stadt Saarbrücke­n hatte daher im November 2019 während eines Workshops eine Ideenwerks­tatt ins Leben gerufen. Am Donnerstag wurde im Hof des Bürgerzent­rums Mühlenvier­tel eine Dokumentat­ionsbrosch­üre mit den Ergebnisse­n dieser Ideensamml­ung vorgestell­t.

„Wir sind sehr froh, dass wir die Broschüre nach langer Vorbereitu­ng und viel Arbeit nun präsentier­en können“, sagte der Vorsitzend­e des Städtebaub­eirates, Luca Kist. Bereits 2018 hatte es auf Initiative des Städtebaub­eirats unter anderem ein Bürgerforu­m und einen Stadtteilr­undgang gegeben. Sie sollten die Weiterentw­icklung des Mühlenvier­tels vorantreib­en.

Es erstreckt sich zwischen dem Fernbusbah­nhof und dem Beethovenp­latz sowie zwischen der Dudweilers­traße und dem Hauptbahnh­of.

Seinen Namen verdankt dieser Teil Saarbrücke­n den Mühlen, die dort früher einmal standen.

Damals grünte und blühte es dort an vielen Orten. Etwas, das sich viele Menschen für ihre Lebensqual­ität wieder wünschen.

Während des Workshops tauschten Mitglieder des Städtebaub­eirats, der Verwaltung und Forschende der Hochschule für Technik und Wirtschaft­e sowie Anwohnerin­nen und Anwohnern Ideen aus. „Unser Ziel war, dass keine Idee der Menschen verloren geht, und ich denke, dass uns dies gut gelungen ist“, sagte Kist. Als Kooperatio­nspartner haben die Landesarbe­itsgemeins­chaft (LAG) Pro Ehrenamt und die Stadt Saarbrücke­n den Prozess begleitet.

Der Präsident der LAG Pro Ehrenamt, Hans Joachim Müller, zeigte sich mit dem Resultat des Workshops mehr als zufrieden: „Wir können stolz darauf sein, was wir bisher zusammen erreicht haben.“Man habe ein sehr gutes Fundament geschaffen, auf dem sich nun weiter aufbauen lasse.

Die LAG ist seit langem fester Bestandtei­l des bürgerscha­ftlichen Engagement­s im Quartier. Müller betonte, er sei sehr dankbar, dass man mit dem Städtebaub­eirat und der Stadt Partner für die Weiterentw­icklung des Viertels gefunden habe.

Die Vorschläge zur Zukunft des Mühlenvier­tels sind sehr vielfältig und werden in der Broschüre

ausgesproc­hen detaillier­t dargestell­t. Zahlreiche Skizzen sorgen dafür, dass zu jeder Idee sofort ein Bild entsteht. So haben die Beteiligte­n einen Entwurf dazu entwickelt, wie der Beethovenp­latz umgestalte­t und zu einer grünen Lunge der Stadt werden könnte. Auf dem Areal gab es bereits bis zum Zweiten Weltkrieg eine Grünanlage, die danach zum Parkplatz wurde.

Daneben finden in der Broschüre Themen wie die Aufwertung der Innenhöfe und die Gestaltung des Straßenrau­ms Platz. Zudem kommt die bereits bekannte Möglichkei­t einer Verbindung zwischen der Ecke Dudweiler Straße/Meerwieser­talweg und Hauptbahnh­of über den Bormannspf­ad zur Sprache. Dadurch könnte sich der Durchgangs­verkehr aus dem Viertel auf diese Stadtumfah­rung verlagern.

Insgesamt zeugen alle angesproch­enen Punkte von der intensiven Auseinande­rsetzung aller Workshop-Teilnehmer mit der Zukunft des Mühlenvier­tels. „Es bietet sich großes Potenzial, das hat der bisherige Prozess gezeigt“, stellte Luca

Kist fest. Dies gelte es zu nutzen.

Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) war am Donnerstag ebenfalls dabei. „Was hier entstand, ist ein Zeichen gelebten bürgerscha­ftlichen Engagement­s, und es ist toll, was hier geleistet wurde“, sagte Conradt. Man werde die Inhalte der Broschüre nutzen und in die Planungen zur Zukunft des Viertels einbeziehe­n.

Genau dies erhoffen sich alle am Workshop Beteiligte­n. „Ich wünsche mir, dass unsere Vorschläge von der Stadt in die Form eines städtebaul­ichen Rahmenplan gegossen werden“, sagte Luca Kist. „Diese Dokumentat­ion bietet einen tollen Ausgangspu­nkt, in den kommenden Jahren konkret in die Planung und Umsetzung von Projekten zu gehen.“

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