Flick sorgt für den ganz großen Knall
Trainer des FC Bayern bittet um Vertragsauflösung im Sommer, Vereinsführung missbilligt öffentliche Ankündigung.
Hansi Flick und wird die Gespräche wie vereinbart nach dem Spiel in Mainz fortsetzen“, schrieb „Der Vorstand“. Das Spiel bei Mainz 05 ist am 24. April.
Hauptgrund für Flicks Wunsch nach Veränderung ist sein Zwist mit Salihamidzic. Befeuert aber hat seinen Gedanken, den noch bis 2023 laufenden Vertrag schon zwei Jahre eher aufzulösen, die greifbar nahe Gelegenheit, nach der EM Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw zu werden. An dessen Seite durfte Flick schließlich als Co-Trainer den Gewinn des WM-Titels 2014 in Brasilien feiern. Von einem Automatismus
bei der Rückkehr zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) wollte Flick allerdings nicht sprechen, im Gegenteil. „Der DFB ist eine Option, bei der jeder Trainer überlegen muss. Es gab aber noch kein Gespräch“, stellte der Fußball-Lehrer in Wolfsburg klar. Der DFB verwies auf Anfrage auf die jüngste Aussage von Direktor Oliver Bierhoff, er wolle dem Präsidium „rund um die EM einen Nachfolger vorschlagen“.
In München dürfte die Chefetage nun schleunigst die nie ganz abgerissenen Kontakte zu Julian Nagelsmann von RB Leipzig wieder intensivieren. Den Senkrechtstarter
der deutschen Trainer-Gilde hatten Rummenigge und Co. schon im Auge, als es im Sommer 2018 um einen Nachfolger von Jupp Heynckes ging. Einfach zu bekommen wäre Nagelsmann aber wohl nicht. Er betonte am Sonntag: „Es gibt und gab keine Gespräche und kein Angebot. Deswegen weiß ich nicht, was der Wunsch von Bayern ist.“Außerdem wolle er mit seinem Vertragspartner „keinen Krieg“anfangen.
Jeder Flick-Nachfolger dürfte es schwer haben beim Starensemble von der Isar, denn wichtige Leistungsträger waren und sind ihrem Übungsleiter schon seit gemeinsamen Zeiten bei der Nationalmannschaft eng verbunden. „Seine Entscheidung müssen wir erst einmal verarbeiten, weil wir ja doch eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit gemeinsam hatten“, sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer: „Wir haben zusammen die erfolgreichste Bayern-Zeit überhaupt ins Leben gerufen.“Neuer bezeichnete Flick sogar als „besten Trainer der Welt“. Thomas Müller berichtete, der Trainer habe in der Kabine davon gesprochen, viel Energie gelassen zu haben. Nachvollziehbar, glaubhaft – und offenbar zu viel für Flick, der nun die Notbremse zog.