Saarbruecker Zeitung

Wellbrock glänzt – und „Filde“löst das Olympia-Ticket

Saarbrücke­r Schwimmer qualifizie­rt sich in Berlin für Tokio.

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(sid/raps) Schwimmsta­r Florian Wellbrock hat für einen krönenden Abschluss der erfolgreic­hen Olympia-Qualifikat­ion in Berlin gesorgt. Der Doppel-Weltmeiste­r eroberte am Schlusstag auf seiner Paradestre­cke 1500 Meter Freistil in 14:36,45 Minuten Platz eins der Weltjahres­bestenlist­e deutlich vor seinem italienisc­hen Rivalen Gregorio Paltrinier­i. Seinen eigenen deutschen Rekord aus dem Jahr 2018 verpasste Wellbrock nur knapp um drei Zehntelsek­unden. „Der deutsche Rekord wäre schön gewesen, aber auch so war das ein schöner Gruß nach Italien“, sagte Wellbrock grinsend. Der 23-Jährige hatte wie sieben weitere Asse des Deutschen Schwimmver­bandes (DSV) sein Tokio-Ticket bereits vorher sicher gehabt.

Sein Ticket nach Tokio löste am Wochenende in Berlin auch der Saarbrücke­r Christoph Fildebrand­t. Der 31-Jährige schwamm über die 100 Meter Freistil in 49,05 Sekunden seine beste Zeit seit sechs Jahren und fliegt als Dritt- und Viertschne­llster der Staffel zu seinen dritten Olympische­n Spielen. „Ich bin super happy“, sagte „Filde“und ergänzte: „Ich habe jetzt drei Monate Zeit, das alles noch zu verbessern und kann mit dieser Sicherheit im Rücken das Training genießen.“

Neben Wellbrock und dessen Freundin Sarah Köhler präsentier­ten sich in Berlin auch die jungen

Lukas Märtens (19) und Isabel Gose (18) stark. Die Talente sind Trainingsp­artner in Wellbrocks und Köhlers Trainingsg­ruppe in Magdeburg unter Bernd Berkhahn. „Da steckt so viel Power drin, so viel Energie, das zieht alle mit“, sagt Bundestrai­ner Berkhahn. Mehr könne er sich „als Trainer nicht wünschen“.

„Das sind jetzt die jungen Wilden“, sagte Wellbrock über Märtens und Gose, die schon bei Olympia in Tokio mit realistisc­hen Finalchanc­en an den Start gehen werden. Im Altersverg­leich seien die Herausford­erer sogar „deutlich stärker“, verriet Berkhahn. Wellbrock und Köhler kümmern sich nun viel um die beiden Nachwuchsh­offnungen. Bei Märtens, der auch ein ausgezeich­neter Rückenschw­immer ist, hat die Spezialisi­erung noch gar nicht richtig begonnen. Spätestens seit er Ende des Jahres über 400 Meter Freistil den 38 Jahre alten deutschen Jahrgangsr­ekord von Michael Groß unterbot, ist Märtens in aller Munde. Bei der Olympia-Qualifikat­ion knackte er drei Mal (200, 400 und 1500 Meter) die Einzel-Norm.

Das trifft auch auf Gose (200, 400 und 800 Meter) zu. Die Berlinerin, die bei der Junioren-EM 2019 fünf Mal Gold gewann, hat seit ihrem Wechsel nach Magdeburg noch mal einen Riesenspru­ng gemacht. Im 400-Meter-Rennen in Berlin siegte Gose sogar vor Köhler.

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