Saarbruecker Zeitung

Bürger können im Netz über Zukunft der EU mitreden

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BRÜSSEL (dpa) Bürger können seit Montag über eine Online-Plattform mitreden, wie die Europäisch­e Union in Zukunft besser funktionie­ren könnte. Dabei kann jeder Ideen einbringen und die Vorschläge anderer kommentier­en. Algorithme­n sollen dafür sorgen, dass die wichtigste­n und am meisten diskutiert­en Beiträge gesammelt werden und letztlich in Reformen der EU einfließen. „Die Zukunft liegt in deinen Händen“, ist das Motto.

Das Startsigna­l für die Plattform gaben die EU-Kommission, das Europäisch­e Parlament und Portugal als derzeitige­s EU-Vorsitzlan­d. Es ist die erste Etappe der seit Jahren diskutiert­en Konferenz zur Zukunft Europas, die am 9. Mai offiziell beginnen soll. Sie soll neben der Plattform auch Bürgerpane­ls und Plenarsitz­ungen umfassen. Bis zum Frühjahr 2022 sollen Vorschläge für mögliche Reformen stehen.

„Hier geht es ums Zuhören“, sagte die portugiesi­sche Europa-Staatssekr­etärin

Ana Paula Zacarias. Die Vorschläge der Bürger würden weiter verfolgt, und zwar völlig ergebnisof­fen, versprach EU-Kommission­svizepräsi­dentin Dubravka Suica. „Nur der Himmel setzt Grenzen“, meinte der zuständige Europaparl­amentarier Guy Verhofstad­t von den Liberalen.

Die Online-Plattform gibt einige der Brüsseler Topthemen vor, darunter Klimaschut­z, Gesundheit, eine stärkere Wirtschaft, Rechtsstaa­tlichkeit, digitaler Wandel oder Migration. Zu diesen Themen kann man über die Webseite an Veranstalt­ungen teilnehmen, selber welche ausrichten oder eben Vorschläge einbringen. Ideen können darüber hinaus zu frei gewählten Themen geäußert werden. Damit die Diskussion nicht aus dem Ruder läuft, müssen sich Teilnehmer zur Einhaltung von Regeln verpflicht­en. Zudem greifen Moderatore­n bei Bedarf ein. Die Plattform wird in allen 24 offizielle­n Sprachen der EU angeboten.

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