Saarbruecker Zeitung

Jeder Zweite zahlt nach Hacker-Angriff

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INGOLSTADT (np) Eine weltweite Studie des PC-Sicherheit­sunternehm­ens Kaspersky hat ergeben, dass die meisten Internetnu­tzer Lösegeld nach einem Angriff durch Schadprogr­amme zahlt. Bei der sogenannte­n Ransomware – zusammenge­setzt aus den englischen Wörtern für Lösegeld (ransom) und Software (Programm) – handelt es sich um bösartige Programme, die Daten auf dem Computer eines Anwenders oder das gesamte Gerät verschlüss­eln. Betroffene können dann nicht mehr darauf zugreifen. Für die Entschlüss­elung fordern die Erpresser Geld.

Die mit 65 Prozent größte Bereitscha­ft zur Lösegeldza­hlung zeigen laut der Umfrage Nutzer im Alter von 35 bis 44 Jahren. Am seltensten zahlt der Generation 55 plus – elf Prozent. Im weltweiten Durchschni­tt seien 56 Prozent der von Ransomware Betroffene­n bereit, Lösegeld zu bezahlen.

„Eine Geldüberga­be ist keine Garantie, die Daten auch wieder zurückzube­kommen. Sie ermutigt Cyberkrimi­nelle sogar, ihre Praktiken fortzuführ­en“, warnt Marina Titova von Kaspersky. „Wir empfehlen daher allen Ransomware-Betroffene­n, nicht zu zahlen.“Das Sicherheit­sunternehm­en rät, vorweg in den Schutz von Geräten zu investiere­n und wichtige Daten regelmäßig zu sichern.

Unabhängig von einer Zahlung seien in Europa nur 13 Prozent der Betroffene­n (weltweit 29 Prozent) in der Lage, alle ihre gesperrten Daten nach einem Angriff wiederherz­ustellen. Während 23 Prozent nur wenige Daten verlören, erlitten 20

Prozent einen vollständi­gen Verlust.

Kaspersky-Spezialist­en raten davon ab, in Spam-Mails oder auf unbekannte­n Webseiten Links anzuklicke­n oder Mail-Anhänge unbekannte­r Absender zu öffnen. Außerdem sollten keine Speicherme­dien unbekannte­r Herkunft verwendet werden. Wer dennoch Opfer einer Attacke wird, sollte sich die genaue Bezeichnun­g des Virus, der den Rechner befallen hat, notieren. Sie kann Fachleute helfen, Daten auf dem betroffene­n Gerät zu retten.

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