Das ist hier wie im Straßenverkehr
Das oberste Gebot in der Corona-Pandemie heißt: Abstandhalten. Im privaten wie in der Schlange beim Bäcker. Auch im Straßenverkehr. Denn schon vor der Pandemie lernen Autofahrer, wie sie Zusammenstöße vermeiden können.
Seit einem Jahr heißt es in der Pandemie Abstandhalten, fernbleiben, sich hintereinander in Schlangen anstellen und warten.
Für viele war das eine Umstellung, für manche ist es das immer noch. Auch ich vermisse Umarmungen, das freundliche Händedrücken oder das Kuscheln im Bad der Menge beim Konzert, aber ich verzichte darauf.
Dabei sind zumindest Autofahrer schon seit Jahren bestens mit den Corona-Regeln vertraut. „Bitte Abstandhalten“steht auf dem Verkehrsschild auf der Autobahn, das ich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit lese. Klar, mache ich. Hat schließlich jeder mal so in der Fahrschule gelernt, dass ausreichend Luft nach vorne und hinten sein muss. Neuere Autos warnen sogar mit einem roten Dreieck im
Armaturenbrett, falls der Mensch am Steuer mal zu dicht auffährt. Manch fahrbarer Untersatz bremst inzwischen sogar automatisch ab.
Und auch auf der Arbeit fallen mir die Ähnlichkeiten der Corona-Regeln und der Straßenverkehrsordnung auf.
Meine Schritte hallen auf dem leeren Flur wider und ein Kollege wartet geduldig in seinem Büro, bis ich an seiner Tür vorbei bin. Ihn erinnere das an den Straßenverkehr, sagt er, in dem man sich auch erst einordnet, wenn der Platz da ist. Ich lächle unter der Maske, weil ich schon wieder an diese Parallele erinnert werde.
Wie in einem Auto und im Verkehr halten wir in der Pandemie Abstand zueinander, vermeiden Zusammenstöße und warten, bis Platz ist. Und das, um uns alle gegenseitig zu schützen.