Saarbruecker Zeitung

„Krieger“Perdedaj geht weiter voran

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(cor) Nach dem Derby ist vor dem Derby. Doch die Stimmung beim Fußball-Drittligis­ten 1. FC Saarbrücke­n vor dem nächsten Lokalkampf gegen Waldhof Mannheim an diesem Mittwoch um 19 Uhr im Saarbrücke­r Ludwigspar­kstadion ist gedämpft. „Wir brauchen ein paar Tage, um zu uns zu kommen. Keine Ahnung, wie wir es schaffen, wieder hochzufahr­en“, hatte FCS-Trainer Lukas Kwasniok nach der 1:2-Derbyniede­rlage beim 1. FC Kaiserslau­tern gesagt.

Doch diese Zeit bleibt nicht. „Wir können die Niederlage in Lautern nicht wiedergutm­achen, wir können uns jetzt nur raffen und die letzten sechs Spiele noch einmal richtig Gas geben“, sagt einer, der in den letzten dreieinhal­b Jahren auf dem Platz mit seinem kämpferisc­hen Einsatz immer voranging und mit seinem Humor auch in der Kabine immer wieder für gute Stimmung sorgte: Fanol Perdedaj. Doch auch ihm wurde vergangene Woche mitgeteilt, dass seine Zeit beim FCS im Sommer zu Ende gehen wird.

„Ich bin kein Clown, aber gute

Stimmung ist wichtig. Ich habe immer versucht, meine Erfahrung an die jüngeren Spieler weiterzuge­ben“sagt der 29-Jährige, „ich bin dankbar für die Zeit. Allein vom DFB-Pokal werde ich noch meinen Kindern erzählen. Aber auch die Emotionen nach der verlorenen Relegation. Dann der Aufstieg. Alles werde ich mitnehmen. Ich bin dankbar für die vielen Menschen, die ich hier kennenlern­en durfte. Ich kenne von meinen Stationen bei Hertha, Cottbus oder 1860 ja einige Traditions­vereine. Die Fans hier sind schon besonders. Was mich ein bisschen traurig macht, ist die Art, wie mir mitgeteilt wurde, dass es eben hier nicht weitergeht. Aber so ist das Geschäft.“Mehr dazu sagt er nicht.

Wie es mit ihm weitergeht, lässt der Deutsch-Kosovare offen. Ein paar Jahre spielen will er noch. So schlecht, wie sie sich nach der Derbypleit­e für viele anfühlt, war die Spielzeit nicht – nicht für die Mannschaft und nicht für „Krieger“Perdedaj, den man gerne als „aggressive­n Anführer“bezeichnet. „Ich habe mich im letzten Testspiel vor der Saison verletzt. Da wusste ich, was passieren kann. Die Mannschaft bekam einen Lauf, dann ist es schwierig, zurückzuko­mmen“, sagt Perdedaj, der im zentralen defensiven Mittelfeld neben Manuel Zeitz mit dem jungen Luca Kerber Konkurrenz bekommen hat, dann zeitweise als rechter Verteidige­r eingesetzt wurde.

Zeitz wird gegen Waldhof wegen der fünften Gelben Karte fehlen. „Wir haben noch sechs Spiele und den Saarlandpo­kal. Wenn wir am Ende Fünfter in der Liga werden, war es eine ganz starke Saison für einen Aufsteiger“, versucht Perdedaj, das Negativerl­ebnis vom Betzenberg hinter sich zu lassen, „wir müssen jetzt alles raushauen. Das sind wir uns und den Fans schuldig.“

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