Saarbruecker Zeitung

Kriminelle Machenscha­ften

RTL rollt in einem Doku-Thriller den wohl größten Wirtschaft­skrimi Deutschlan­ds auf.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Die Causa Wirecard ist der größte und unglaublic­hste Finanzskan­dal in der deutschen Geschichte. Ein Skandal, der die Menschen bewegt, weil er von Betrug, Geldgier und zwei Managern erzählt, gegen die schwere Vorwürfe erhoben werden. RTL legt den großen Betrug offen und kommt dabei den Hauptakteu­ren des Skandals Markus Braun und Jan Marsalek näher als andere Dokumentat­ionen je zuvor. Als erster Doku-Thriller überhaupt zeichnet „Der große Fake – Die WirecardSt­ory“in einer Mischung aus Dokumentat­ion, mit teils exklusiven Interviews, und fiktionale­m Thriller ein komplexes Bild der Wirecard AG und wirft einen Blick in ihr dunkelstes Inneres sowie ihre tiefsten Abgründe.

Der Spielfilma­nteil basiert auf einer Vielzahl von ausführlic­hen Hintergrun­dgespräche­n mit Aufsichtsr­äten, Führungskr­äften, ehemaligen Geschäftsp­artnern, „Freunden“, Vertrauten, Investoren, Beratern und Analysten sowie denjenigen, die derzeit die Überreste der Wirecard AG in München zusammenke­hren müssen. Um Berichte von Personen, die nicht vor der Kamera erscheinen wollen, in den Doku-Thriller einfließen lassen zu können, wurden ihre Erfahrunge­n und Erlebnisse fiktionali­siert. Die Dynamik und Psyche des mittlerwei­le in Untersuchu­ngshaft sitzenden Wirecard-Chefs Markus Braun (gespielt von Christoph Maria Herbst) und seines ebenso gerissenen Kompagnons, der aktuell untergetau­chte Jan Marsalek (gespielt von Franz Hartwig), werden so fundiert dargestell­t. Auf diese Weise gelingt es dem Film, sich den beiden nebulösen Unternehme­rn so sehr zu nähern wie selten zuvor. Schauspiel­erin Nina Kunzendorf („Charité“) steht zudem als (fiktive) Journalist­in Maria Sager vor der Kamera.

Der dokumentar­ische Teil von „Der große Fake – Die WirecardSt­ory“greift die Szenen erläuternd auf. Erstmals spricht hier James Freis, der Markus Braun am 19. Juni 2020 über Nacht bei Wirecard nachfolgte. Zu den weiteren Interviewp­artnern gehört unter anderem Michael Olaf Schütt, der darüber berichtet, wie er in den USA über 40 Konten verwaltete, um Online-Spielern Geld auszuzahle­n. Auch Privatanle­ger wie Eberhard Schuler, der eine halbe

Million Euro verlor, als auch Fahmi Quadir, die schon früh Zweifel gegen die Wirecard-AG hegte, kommen zu Wort.

Im Anschluss beschäftig­t sich ein „Extra Spezial“mit Marsalek, zeichnet ein Bild davon, was für ein Mensch er ist und wie er den Betrug aufbauen und aufrechter­halten konnte. Und was wusste die Politik von der Sache?

Der große Fake – Die Wirecard-Story, 20.15 Uhr, RTL

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Wirecard-Skandal. Wie konnten sie mit ihren kriminelle­n Machenscha­ften so weit kommen?
FOTO: TVNOW / GORDON MUEHLE Jan Marsalek (Franz Hartwig, l.) und Markus Braun (Christoph Maria Herbst) sind die Köpfe hinter dem Wirecard-Skandal. Wie konnten sie mit ihren kriminelle­n Machenscha­ften so weit kommen?

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