Der gewagte Sprung auf professionelles Niveau
Der Heidstocker Arndt Bennoit kämpft mit Volleyball-Zweitligist TV Bliesen am Samstag im letzten Saisonspiel um den Klassenverbleib.
Für den Volleyball-Spieler Arndt Bennoit aus Völklingen-Heidstock und seine Mannschaft geht es an diesem Samstag, 24. April, um alles oder nichts: Der 28-Jährige, der seit dieser Saison für den Zweitliga-Aufsteiger TV Bliesen ans Netz geht, hat mit den Nordsaarländern die letzte Chance, Punkte für den Klassenverbleib zu holen.
Vor seinem letzten Saisonspiel steht der TV Bliesen als Tabellenvorletzter auf dem einzigen Abstiegsplatz in der 2. Liga Süd – Schlusslicht Volley Youngstars Friedrichshafen kann aufgrund des Sonderstatus’ als Bundesstützpunkt nicht absteigen. Die Bliesener Mannschaft von Trainer Burkhard Disch ist punktgleich mit der TGM Mainz-Gonsenheim und hat die gleiche Anzahl von Siegen wie die Rheinhessen. Die Anzahl der Siege entscheidet bei Punktgleichheit über die Platzierung. Ist auch sie gleich, wird als nächstes Kriterium das Satzverhältnis herangezogen – und dort hat die TGM Mainz-Gonsenheim die Nase vorn.
Das bedeutet für das Saisonfinale: Der TV Bliesen muss punkten, sonst steigen die Saarländer wieder in die 3. Liga ab. Doch Zählbares zu holen, wird für Bennoit und seine Mannschaftskollegen alles andere als einfach. Denn mit dem TSV Grafing kommt am Samstag um 18 Uhr ausgerechnet jetzt der Tabellenführer ins St. Wendeler Sportzentrum, wo der TV Bliesen seine Heimspiele austrägt.
Bennoit, der als Physiotherapeut arbeitet und mit seinem Mannschaftskollegen Tim Konrad in Saarbrücken in einer „Volleyball-WG“lebt, war vor der Runde vom Oberligisten TV Walpershofen, wo er eine Saison lang Spielertrainer war, ins Nordsaarland gewechselt. In seiner ersten Saison beim Zweitligisten musste sich der 1,95 Meter große „Hüne“zumeist mit einigen kürzeren Einsätzen begnügen. In einigen Begegnungen, wie beispielsweise beim 0:3 gegen den VC Dresden Anfang dieses Jahres, durfte der 28-Jährige aber auch länger ran. Dass er wohl nicht zum Stammpersonal zählen würde, war dem Diagonalspieler bei seiner Rückkehr nach Bliesen – Bennoit spielte schon einmal eine Saison in der zweiten Mannschaft des TV in der Oberliga – aber schon im Vorhinein durchaus bewusst.
„Man muss nicht so viel Ahnung von Volleyball haben um zu wissen, dass es drei Klassen höher für mich nicht einfach wird“, erklärt der Heidstocker. Zumal das Bundesliga-Unterhaus für ihn Neuland war: „Ich habe bislang in meiner gesamten Karriere immer nur Oberliga gespielt“, berichtet der Physiotherapeut, der für den TV Walpershofen, die SG Püttlingen/Völklingen, die DJK Rastpfuhl, den TV Quierschied und den TV Klarenthal ans Netz ging.
Als vor dieser Saison die Anfrage aus Bliesen kam, reizte es den 28-Jährigen, das „Abenteuer 2. Liga“mit dem Aufsteiger einzugehen. „Für mich war diese Liga ganz klar ausschlaggebend für meinen Wechsel. Relativ spät in meiner Karriere noch einmal so hoch spielen zu können – das wollte ich unbedingt versuchen.“Zudem erhoffte sich Bennoit eine Verbesserung seines eigenen Spiels durch das Training auf professionellem Niveau. Mit der Entwicklung, die er persönlich seit Sommer 2020 genommen hat, ist der Neuzugang sehr zufrieden. „Ich bin auf jeden Fall deutlich besser geworden – und das in allen Bereichen der Grundlagen“, freut sich der 28-Jährige.
Noch größer wäre bei ihm die Freude natürlich, wenn er in seiner Debüt-Saison in der 2. Liga mit dem TV Bliesen am Wochenende dem Klassenverbleib näher kommen würde. Selbst wenn Bliesen Spitzenreiter Grafing besiegen sollte, würde dies noch nicht den sicheren klassenverbleib bedeuten. Der Grund dafür: Mainz-Gonsenheim hat noch zwei Partien auszutragen. An diesem Samstag sind die Rheinland-Pfälzer um 18 Uhr beim Tabellenachten TSV Mühldorf zu Gast. Und am 1. Mai tritt die TGM Mainz-Gonsenheim noch beim Tabellenneunten FT 1844 Freiburg an.
„Relativ spät in meiner Karriere noch einmal
so hoch spielen zu können – das wollte ich unbedingt versuchen.“
Arndt Bennoit
Volleyball-Spieler aus Heidstock