Krisenjahr auf der Naturbühne Gräfinthal
Die Corona-Pandemie und weitere Erschwernisse bringen das FreilichtTheater zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten.
Unsere ganze Hoffnung ruht darauf, dass wir 2021 wenigstens einen kleinen Spielbetrieb anbieten können“, sagt Schütz. Er hat den Spielplan umgebaut. Geplant war als Kinderstück „Der gestiefelte Kater“mit 17 Sprechrollen und als Komödie „Pension Schöller“mit 15 Sprechrollen. Da in beiden Stücken auch Statisten auf der Bühne sind, war klar, dass das unter Corona-Auflagen nicht umsetzbar ist. Ergebnis: beide Stücke sind gestrichen und ins Jahr 2022 verschoben.
„Wir haben zwei Ministücke, die Proben haben dazu schon begonnen. Einmal ,Petterson und Findus’ mit nur acht Darstellern und als Auflagen weiterentwickeln. Daher habe man keinen Spielplan veröffentlicht, keine Termine genannt, keinen Vorverkauf gestartet. „Das kommt irgendwann ganz kurzfristig, dann aber auf allen Kanälen“, sagt Pressesprecherin Kristina Plitt. Mitte Juni, vielleicht etwas später, man werde abwarten müssen. Zur Not könne man mit dem aktuellen Konzept sogar in den Winter gehen.
Ärgerlich seien zusätzliche Belastungen, die durch Auflagen der Unteren Bauaufsicht des Saarpfalz-Kreises auf die Naturbühne zukamen, erklärt Schütz. Die Behörde habe die Regeln für Saaltheater 1:1 auf die Naturbühne angewandt, da es für Naturbühnen gar keine Regeln gibt. „Würden wir auf der Bühne Fußball spielen, dann wären wir eine Sportstätte, wo die Auflagen viel geringer sind. Aber wir machen Kultur und deswegen brauchen wir neue Treppen, Geländer, Fluchtwege und Sammelplätze, obwohl die Naturbühne rundherum offen ist.“Die Behördenentscheidung kostete den Verein tausende Euro zusätzlich, richtig einzusehen sind die Auflagen nicht, sagt der Verein, der schwere Zeiten durchmacht.
Wenn die Fans der Naturbühne das Notkonzept mittragen und Karten kaufen, wird die Krise trotzdem überstanden, sind sich die Akteure sicher. Vor einigen Tagen stand die erste Liveprobe an.