Saarbruecker Zeitung

Seit Notbremse weniger Tests im Saarland

Gesundheit­sministeri­n Bachmann appelliert an die Saarländer, sich trotz Laden- und Gastronomi­eschließun­gen weiterhin testen zu lassen.

- VON MANUEL GÖRTZ

SAARBRÜCKE­N Während die Landesregi­erung für die vergangene Woche einen Rekordwert von über 400 000 Corona-Schnelltes­ts meldet, ist die Testbereit­schaft der Saarländer seit Einführung der Bundesnotb­remse am Samstag zurückgega­ngen. Dies war besonders in den vier kommunalen Schnelltes­tzentren zu spüren, die das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Regionalve­rband Saarbrücke­n betreibt. Dort brach die Nachfrage nach Schnelltes­ts am Wochenende regelrecht ein, nachdem im Regionalve­rband wegen besonders hoher Corona-Neuinfekti­onen die Außengastr­onomie und ein Großteil der Geschäfte schließen mussten. 20 Prozent der angemeldet­en Personen seien nicht erschienen, berichtete Koordinato­r Helge Gilcher.

Auch in den Testzentre­n des Regionalve­rbands in der Saarbrücke­r Innenstadt und Völklingen ging die Zahl der Schnelltes­ts im Vergleich zur Vorwoche zum Teil stark zurück, wie Sprecher Lars Weber bestätigte. So machten seinen Angaben zufolge im Testzentru­m in der Saarbrücke­r Garage am Samstag 1200 Menschen einen Schnelltes­t. Eine Woche zuvor hatten sich noch 1700 testen lassen. Am Montag und Dienstag sank die

Zahl der Tests dort weiter auf rund 900. Weber schätzt, dass die Gesamtzahl der Schnelltes­ts an den rund 30 Teststatio­nen des Regionalve­rbands um rund ein Drittel gesunken ist.

Nach der Bundesnotb­remse muss ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 pro 100 000 Einwohner die Außengastr­onomie und ab einem Wert von 150 auch ein Großteil des Einzelhand­els schließen. Zuvor waren nach dem Saarland-Modell Außengastr­onomie und Handel unter Testauflag­en geöffnet.

Viel weniger Corona-Schnelltes­ts verzeichne­t auch das Landes-Testzentru­m in St. Wendel, seit am Wochenende die Gastronomi­e geschlosse­n wurde. Den höchsten Rückgang gab es nach Zahlen des Gesundheit­sministeri­ums am Dienstag, als 481 Schnelltes­ts weniger durchgefüh­rt wurden als eine Woche zuvor.

Im Testzentru­m im Landkreis Merzig-Wadern ließen sich am Dienstag, als dort die Außengastr­onomie schließen musste, nur noch 763 Menschen testen. Eine Woche zuvor waren es 1175. Im Saarpfalz-Kreis hingegen, wo erst diesen Donnerstag die Außengastr­onomie schließt, blieb die Zahl der Corona-Schnelltes­ts im Landestest­zentrum relativ konstant. Auch in den rund 20 Teststatio­nen des DRK-Kreisverba­nds St. Ingbert habe es keine merklichen Abweichung­en gegenüber der Vorwoche gegeben, sagte DRK-Kreisgesch­äftsführer Roland Engel. Er geht aber davon aus, dass sich nun deutlich weniger Menschen testen lassen.

Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) will das verhindern. Sie appelliert an die Saarländer, sich weiterhin testen zu lassen. „Regelmäßig­e Testungen sind ein zentrales Mittel, um Infektions­ketten frühzeitig aufzudecke­n und zu unterbrech­en und somit lokalen Ausbrüchen vorzubeuge­n.“

Für die vergangene Woche meldete die Landesregi­erung noch

einen Testrekord.

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