Ein Schloss im Dornröschenschlaf
Schloss Fellenberg wird gerade renoviert. Nach der coronabedingten Schließung sollen Wechselausstellungen bedeutender regionaler Künstler sowie Themen zur Heimatgeschichte präsentiert werden.
bedeutender regionaler Künstler sowie Themen zur Heimatgeschichte präsentiert werden. Wo jetzt noch Leitern und Farbeimer stehen, sei bereits ein umfangreiches Begleitprogramm mit Konzerten, Lesungen, Matinees am Schloss und Vorträgen geplant. Unter anderem laufen die Vorbereitungen für die Verleihung des zehnten „Monika von Boch-Preises für Fotografie 2021“an den Berliner Fotografen Roland Wirtz mit Präsentation seiner Werke (5. bis 30. Mai), die Ausstellung „Chiffren – meine Zeichensprache“mit Werken der Merziger Malerin und Zeichnerin Marlene
Thiesen (2. bis 30 Juli) und die Ausstellung „Clowns, Clowns, Clowns …“mit Werken von Alexander Dettmar (10. Oktober bis 7. November) sowie eine Ausstellung rund um den Handball-Sportler Joachim Deckarm (16. bis 30. Dezember 2021).
Darüber hinaus werde sich das Museum Schloss Fellenberg nach Corona wie auch während Corona wieder als eine der nobelsten Adressen für romantische Trauungen in Merzig präsentieren. Doris Moll: „Mit rund 70 Sitzplätzen bietet der beeindruckende Trausaal ‚Wilhelm Tell von Fellenberg’ nach der Renovierung dafür wieder die besten Voraussetzungen. Auch für den Champagnerempfang nach der Trauung, wenn das Brautpaar mit den Gästen auf sein Glück anstößt, schafft das Schloss mit Sonnenterrasse und Ausstellungsräumen dann wieder eine traumhafte Atmosphäre.“
Während so im Erdgeschoss unter anderem die Herzensangelegenheiten geregelt werden, warten im Dachgeschoss im Kreisheimatarchiv und in der Präsenzbibliothek (mit mehr als 10 000 Büchern) archivierte Kostbarkeiten, die Merzigs sowie des Landkreises Vergangenheit dokumentieren. So kann man dort unter anderem in der Saarbrücker Zeitung (Jahrgänge 1949 bis 2001), in der Saarländischen Volkszeitung, der Merziger Volkszeitung, der Merziger Zeitung, dem Bauernfreund in aller Ruhe schmökern. Allein das Archiv mit Fotos von Theo Plettenberg, ehemaliger SZ-Redakteur, umfasst rund 100 000 Fotos aus den Jahren 1953 bis 1979. Auch der Heimatforscher Eberhard Becker-Krapp überließ dem Museum das Archiv seines Vaters Johann Georg Becker-Krapp mit 366 Büchern, 284 Bänden heimatkundlicher Zeitschriften sowie zirka 800 Bildern und Postkarten. Doris Moll: „Wer sich für die Geschichte des Grünen Kreises interessiert, der muss sich hier einfach mal umschauen.“
Sobald Schloss Fellenberg nach Corona und Renovierung wieder alle Gäste begrüßen darf, wird es sich erneut als beliebtes Ziel präsentieren. Doris Moll ist jedenfalls bester Hoffnung, dass das „Dornröschenschloss“nicht wie im Märchen erst hundert Jahre lang auf seine Wiederbelebung warten muss.