Ein Haus mit einer wechselvollen Geschichte
Die Geschichte von Schloss Fellenberg in Merzig beginnt mit einer Romanze. Allein der Liebe wegen verschlug es Anfang des 19. Jahrhunderts den gebürtigen Schweizer Wilhelm Tell von Fellenberg an die Saar, wo er im Jahr 1829 Rosalie-Virginie, Tochter von François Boch-Buschmann, heiratete.
1858 verlegte er seinen Wohnsitz von Mettlach nach Merzig. Von Geschichtsschreibern wird überliefert, dass er dort eine alte, baufällige Lohmühle zu einem repräsentativen Schloss umbaute, das heute als Schloss Fellenberg, das zu den schmucksten Visitenkarten der Kreisstadt gerechnet werden darf. Mit seinem Anbau aus behauenen Sandsteinen, seinen Erkern und seinen Türmchen gilt es gleichzeitig als ein anschauliches Beispiel für die Architektur des 19. Jahrhunderts in Merzig. Die Ehe der Fellenbergs blieb kinderlos, so dass der Besitz an die Unternehmer-Familie von Boch fiel.
Nach langem Leerstand mietete der Landkreis dann Schloss Fellenberg von 1912 bis 1919 an. Bevor schließlich Landrat Dr. Haniel und später sein Nachfolger Rudolf Klein das Schloss als Wohnsitz nutzten, musste es zunächst aufwendig umgebaut werden.
Im Jahr 1934 erwarb der Landkreis das Schloss und richtete dort zunächst ein Altenheim ein. Später wurden dort vom neuen Eigentümer verschiedene Krankenstationen – unter anderem auch eine Wöchnerinnenstation – untergebracht. Seit 1980 sind dort das Museum Schloss Fellenberg und das Kreisheimatarchiv beheimatet, dem im Dachgeschoss eine große Präsenzbibliothek angegliedert ist.
Das Museum wurde zuletzt von 1997 bis 2000 vom Landkreis Merzig-Wadern aufwendig renoviert und restauriert. Zurzeit wird die Corona-bedingte Schließung zu einer weiteren Renovierung genutzt.
Durch die Initiative „Gärten ohne Grenzen“wurde 2004 vor dem Schloss Fellenberg ein attraktiver Park gestaltet. Anlässlich seines 85. Geburtstages gab der Landkreis Merzig-Wadern im Jahr 2012 den Garten vor dem Museum den Namen „Paul-Schneider-Skulpturen-Park“, um damit Schneiders künstlerisches Wirken in Merzig zu würdigen. Schneider starb kürzlich mit 93 Jahren. Vor 25 Jahren hatte der aus Bietzen stammende Künstler erstmals zum Symposion „Steine an der Grenze“viele Bildhauerkollegen eingeladen.
Die in Stein gehauenen Kunstwerke, die damals unter anderem von Herbert Lankl, Maria Claudia Farina und Eileen Mac Donagh entstanden, schmücken heute den für die Öffentlichkeit zugänglichen Schneider-Skulpturen-Park.
Schloss Fellenberg bietet darüber hinaus mit seinem Park auch ein traumhaftes Ambiente für standesamtliche Trauungen. Ansprechpartnerin für Terminpläne im Schloss ist Doris Moll, E-Mail: info@museum-schloss-fellenberg. de. Der Landkreis unterhält übrigens das Gebäude nach wie vor, und das Museum Schloss Fellenberg selbst befindet sich in der Trägerschaft der Kulturstiftung für den Landkreis Merzig-Wadern.