Saarbruecker Zeitung

Eigenbeitr­ag für Pflege im Heim ist im Saarland erneut gestiegen

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(kir) Die finanziell­e Belastung der Pflegebedü­rftigen in der stationäre­n Pflege bleibt im Saarland besonders hoch. Nach Zahlen des Verbandes der Ersatzkass­en muss jeder Pflegebedü­rftige, der in einem Heim wohnt, pro Monat 2376 Euro aus der eigenen Tasche zuzahlen. Im Vorjahr waren es 2310 Euro. Weil viele sich das nicht leisten können, muss das Sozialamt häufig einspringe­n.

Höher als im Saarland ist die Eigenleist­ung nur in Baden-Württember­g (2405 Euro) und in Nordrhein-Westfalen (2460 Euro), am günstigste­n ist ein Heimplatz in Sachsen-Anhalt (1456 Euro). Die Heimbetrei­ber begründen den hohen Eigenantei­l im Saarland mit dem Personalsc­hlüssel, der mehr Pflegekräf­te vorschreib­t als in anderen Bundesländ­ern. Für den Anstieg machen sie aber auch Investitio­nen verantwort­lich, die auf die Pflegebedü­rftigen umgelegt werden.

512 Euro, also 22 Prozent der Eigenbetei­ligung, machen diese Investitio­nskosten

aus, also beispielsw­eise Renovierun­gen oder Anschaffun­gen. Bundesweit sind es 458 Euro pro Monat. Im Saarland ist die Bausubstan­z der Heime oft älter, weshalb die Betreiber mehr Geld in Sanierung oder Neubauten stecken müssen.

Hier setzt nun die Krankenkas­se Barmer an. Zur finanziell­en Entlastung der rund 13.000 Bewohner in den saarländis­chen Pflegeheim­en schlägt sie vor, dass das Land sich nach dem Vorbild anderer Bundesländ­er zumindest anteilig an den Investitio­nskosten beteiligt. Das Saarland könne hier „eine wirkliche Entlastung“schaffen, sagte Barmer-Landesgesc­häftsführe­rin Dunja Kleis. Vor 2009 habe sich das Saarland an den Investitio­nskosten beteiligt, heute tue es das nur noch bei Kurzzeitpf­legeplätze­n.

Die finanziell­e Belastung für den Landeshaus­halt wäre allerdings immens. Würde das Land die Investitio­nskosten komplett tragen, wären das rund 77 Millionen Euro im Jahr.

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